Die Angst vor dem Erwachsenwerden

Die französischen Klinikerinnen Prof. Céline Masson (Psychoanalytikerin) und Caroline Eliacheff (Kinderpsychiaterin, Psychoanalytikerin) sind zusammen mit einigen Co-AutorInnen*) der Überzeugung, dass Genderdysphorie und -inkongruenz als Begriffe bei Jugendlichen unpassend sind und überdacht werden müssen. Sie schlagen daher eine neue Terminologie vor: L’ANGOISSE DE SEXUATION PUBERTAIRE – ASP. Im Deutschen könnte es heißen: „Die Angst vor dem Erwachsenwerden“. Das Phänomen, das seit 2018 auch als ROGD bezeichnet wird, dürfte kaum auf einer angeborenen Transsexualität beruhen, da es sich erst in der Pubertät (überwiegend bei ♀) zeigt, oft vorübergehend ist und deutlich andere Ausprägungen hat als bei den früher bekannten typischen Gruppierungen (Kleinkinder und ältere Männer). Die Mehrheit der im DSM-5 enthaltenen Kriterien erweist sich für Adoleszente und junge Erwachsene als unzutreffend und besitzt überdies keinen prädiktiven Wert, sodass bei Jugendlichen allenfalls nur von „momentan transidentifiziert“ gesprochen werden kann. Prof. Masson (und ihre MitautorInnen) haben 2024 in der Revue Française de Psychiatrie den folgenden klinischen Vorschlag veröffentlicht:

L’ANGOISSE DE SEXUATION PUBERTAIRE – ASP

(Übersetzung aus dem Französischen mithilfe von deepl):

"Dinge falsch zu benennen, trägt zum Unglück dieser Welt bei", Albert Camus, 1944

Camus hat diesen mannigfaltig zitierten Gedanken im besonderen Kontext der Manipulation des Bewusstseins durch die totalitäre Propaganda ausgedrückt. Was uns betrifft, so möchten wir als Fachleute und Forscher einen objektiven Blick und eine präzise Terminologie vorschlagen für das, was bislang als „Genderdysphorie" (oder "Genderinkongruenz") bezeichnet wird, um jugendliche Gender­identifika­tions­störungen fundiert zu definieren: Künftig sprechen wir von Angoisse de sexuation pubertaire (ASP) – Angst vor dem Erwachsenwerden.

Angoisse de Sexuation Pubertaire – ASP, C. Masson u. a., 06.05.2024

Unterzeichner dieses Aufrufs

*) AutorInnen:
Céline Masson, Psychoanalytikerin, Universitätsprofessorin
Caroline Eliacheff, Kinderpsychiaterin, Psychoanalytikerin
Jean Szlamowicz, Linguistiker, Universitätsprofessor
Thierry Delcourt, Kinderpsychiater, Psychoanalytiker
Pamela Grignon, Psychologin in klinischer Psychologie, spezialisiert in Verhaltenspsychologie

 


Auf dem Weg zur ganzheitlichen Versorgung

Anlässlich der Gender Healthcare Conference 2025 in Australien, die unter dem Titel „Towards Holistic Care“ stattfand, sagte Helen Joyce in ihrer Keynote:

“The reality is, nobody thinks if you’ve got a girl who’s got a passing fear of adolescence, for very understandable reasons, that you should sterilise her or cut off her breasts. Yet that’s what’s been happening.”

‘The situation has totally changed’: Finnish expert to talk at Australian gender dysphoria conference, theaustralian, 15.08.2025

Why gender medicine isn’t science, and isn’t medicine, H. Joyce, 19.10.2025


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