Transition statt Auseinandersetzung?
Robert Withers, Psychoanalytiker (Brighton, VK), fragte bereits 2020 angesichts der Vielzahl von jungen transidentifizierten Menschen mit psychologischen Problemen, ob die „gender-affirmative" Medikalisierung ein Versuch ist, dem Erleben von psychischem Leid zu entkommen, indem eine Projektion von Problemen auf den Körper stattfindet?
Befürworten die gender-affirmativen Experten drastische medizinische Maßnahmen bis hin zur Entfernung von Geschlechtsorganen, weil sie unbewusst die Auseinandersetzung mit psychischen Problemen (und zwar sowohl der eigenen als auch der anderer Menschen) scheuen?
„We, as a society, may wish to evade acknowledging the reality of such trauma, abuse and sexual distress by hypothesizing that trans-identification is a biological issue, best treated medically?"
Withers argumentiert, dass die Evidenz, die den biomedizinischen Ansatz unterstützt, extrem schlecht ist (Biggs 2019; Heneghan 2019). Trotzdem werden junge Menschen dem Risiko ausgesetzt, eine potenziell schädliche medizinische Behandlung zu erhalten, die sie eventuell später wieder rückgängig machen oder bereuen könnten, während ihre grundlegenden psychologischen Probleme unbehandelt bleiben.
Allerdings stehe derzeit eine Armee von „Woke Warriors" bereit, um jeden, der dieses Narrativ der gender-affirmativen medizinischen Behandlung infrage stellt, der Transphobie zu bezichtigen.
„It is hard to imagine that these hormones would ever have been prescribed to adolescent humans (even off-label) if their availability had not been promoted as a human rights issue” (Bilek, 2018)
In der Geschichte der Psychiatrie finden sich etliche Versuche, psychische und psychiatrische Probleme durch drastische medizinisch-chirurgische Maßnahmen zu heilen.
Heute Medizinfortschritt - morgen Skandal?
Robert Withers' düstere Vision:
„As I have remarked (2018c), in 20 years’ time we are likely to look back on this as one of the darkest chapters in modern medical history."
Als Beispiel für eine wirksame psychotherapeutische Methode beschreibt er die „gemischten Erwachsenen-Gruppen" des Psychotherapeuten Az Hakeem in London.
Die Hoffnung auf ein besseres Leben
Withers fragt:
„The problem is that we have no objective way of even diagnosing gender dysphoria, let alone knowing in advance who will and who will not benefit from medical treatment. Wouldn’t it be wiser under the circumstances to try psychotherapy first and wait until full adulthood before resorting to physical treatment?"
Transgender medicalization and the attempt to evade psychological distress, R. Withers, 17.11.2020
The Scapegoated Body: Transition Regret in Psychotherapy with Bob Withers, Stephanie Winn, YT, 06.03.2023