Der Wunsch, ein anderes Gender/Geschlecht zu sein, ist oft vorübergehend

getty images LyZWUMTOdYY unsplashEine niederländische Studie konnte zeigen, dass die Mehrheit der Teenager, die den Wunsch äußerten, ein anderes Gender/Geschlecht zu sein, diesen Wunsch im frühen Erwachsenenalter nicht mehr verfolgten. Die Stichprobe umfasste knapp 2.800 Teilnehmende aus der Allgemeinbevölkerung, darunter auch jugendpsychiatrisch versorgte Personen. Zwischen 2001 und 2020 wurde über 15 Jahre lang im Alter von 11-26 Jahren zu 6 verschiedenen Zeitpunkten befragt und analysiert.

Die Studie stellte einen klaren Abnahmetrend der Gender-Unzufriedenheit mit steigendem Alter fest. Gender-Unzufriedenheit trat am häufigsten bei der 1. Befragung im Alter von 11 Jahren auf und nahm bis zum frühen Erwachsenenalter ab.

Wichtige Ergebnisse

Die Zahl von 11 % der Teilnehmer, die in der frühen Adoleszenz über Gender-Nicht-Zugehörigkeit berichteten, ging bis zur letzten Nachuntersuchung im Alter von 26 Jahren auf 4 % zurück.

Die ForscherInnen untersuchten, die mit der Unzufriedenheit mit dem eigenen Geschlecht verbundene Faktoren wie Geschlecht, sexuelle Orientierung, Selbstkonzept und psychische Gesundheit.

Die Geschlechts-/Genderunzufriedenheit scheint mit einem schlechteren Selbstkonzept, mehr Verhaltens- und emotionalen Problemen, häufiger mit einer homosexuellen oder bisexuellen Orientierung und einer schlechteren psychischen Gesundheit während der gesamten Entwicklung verbunden zu sein.

Die Ergebnisse der Studie könnten Jugendlichen zu der Erkenntnis verhelfen, dass es normal ist, in diesem Alter Zweifel an der eigenen Identität und der eigenen Genderidentität zu haben, dass sie aber meistens vorübergehen.

Zu vermuten ist, dass eine solche Erhebung in Deutschland keine anderen Ergebnisse gebracht hätte. Angesichts der neuen Leitlinien zur Behandlung von GI/GD bei KiJu und den Anstrengungen, die derzeit unternommen werden, Teenager, die ihr Gender/Geschlecht infrage stellen, systematisch, immer früher und schneller über digitale Infrastruktur-Projekte wie EMPOWER-TRANS* auf die Schiene der medizinischen Transition zu routen, ist zu vermuten, dass es leider verstärkt zu Überdiagnosen, falsch-positiven Fällen mit unnötiger Medikalisierung kommen wird. 

Development of Gender Non‑Contentedness During Adolescence and Early Adulthood, Rawee u. a., 20.01.2024


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Geschlechtsverwirrung wächst sich bei vielen Kindern aus, Die Welt, 12.04.2024