ROGD - Abwarten kann für ♀ eine gute Option sein

Eltern von ROGD-Kids warnen davor, die Zahl der geschädigten Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch die gender-affirmative invasive Einheitsbehandlung in Deutschland deutlich zu vergrößern.

Drastische medizinische und lebensverändernde Interventionen sollten immer eine 'Ultima ratio' (letzte Option) sein und nicht die Behandlung der ersten Wahl, wie es zurzeit routinemäßig in Deutschland der Fall ist. Die Jugendliche befinden sich in einer Krise, sind durch die Pubertät risikobereit und ihre Exekutiv-Funktionen (wie Entscheidungsfähigkeit) sind noch nicht ausreichend entwickelt. Sie vertrauen den ExpertInnen und nehmen praktisch jedes Angebot an, das eine schnelle Linderung ihrer Notlage verspricht, ohne lange die Vor- und Nachteile abzuwägen, die vor allem ihre Zukunft betreffen.

Anstatt die Probleme von Jugendlichen (insbes. ♀) unangemessen und unnötig zu medikalisieren, wäre eine Verschiebung invasiver Eingriffe bis ins „reife Erwachsenenalter“ sinnvoll, um ihnen eine offene Zukunft zu ermöglichen. Gerade für biologische Mädchen besteht an sich kein Zeitdruck, wie jetzt deutlich im Cass-Abschlussbericht zu lesen ist:

“14.56 Transgender males masculinise well on testosterone, so there is no obvious benefit of puberty blockers in helping them to ‘pass’ in later life, particularly if the use of puberty blockers does not lead to an increase in adult Height.”

Cass-Review - Abschlussbericht

Riittakerttu Kaltiala, finnische Expertin, rät dazu, die Situation zu beobachten, den genderverwirrten Teenager zu beruhigen und die Ängste der Familie und mögliche parallel vorhandene Probleme zu behandeln. Die meisten wachsen während der Pubertät aus ihrer Genderverwirrung heraus, wenn sie nicht endokrinologisch behandelt werden.

Nuoruusiän sukupuoliahdistusta hoitava professori sanoo ei alaikäisten juridisen sukupuolen korjaukselle, R. Kaltiala, 27.01.2023

In den Niederlanden wurde gerade erneut ein klarer Abnahmetrend der Gender-Unzufriedenheit vom 11. Lebensjahr bis zum Erwachsenenalter festgestellt, der eine Medikalisierung mehr infrage stellt als dass deren Notwendigkeit angemessen erscheinen würde. In Deutschland dürfte ein solcher Abnahmetrend der Gender-Unzufriedenheit vermutlich kaum anders ausfallen.

Development of Gender Non‑Contentedness During Adolescence and Early Adulthood, Rawee u. a., 20.01.2024

Der Wunsch, ein anderes Gender/Geschlecht zu sein, ist oft vorübergehend

Laut Cass-Abschlussbericht gibt es bestenfalls eine „sehr enge Indikation" für den Einsatz von Pubertätsblockern bei biologisch männlichen Jugendlichen, um irreversible pubertäre Veränderungen zu stoppen, während andere Vorteile nicht bewiesen sind. Zusätzlich wird bei ♂ auch ein ernster Nachteil erzeugt: Der nicht altersgerecht entwickelte (Mini-)Penis verkompliziert die Neovagina-OP deutlich.


Das Niederländische Protokoll war für kleine Jungs entwickelt worden!

Das Niederländische Protokoll wurde in einer Zeit entwickelt, als nur wenige, hauptsächlich genderdysphorische Jungs weit vor der Pubertät in die Amsterdamer Klinik kamen. Die niederländischen Forscher suchten nach neuen Lösungen, da viele Männer mit ihrer Geschlechtsangleichungen im Erwachsenenalter unzufrieden waren. (Cohen-Kettenis & Van Goozen, 1997)

Prior to the 1990s, gender transitions were typically initiated in mature adults (Dhejne et al., 2011). However, it was noted that particularly for natal male patients, hormonal and surgical interventions failed to achieve satisfactory results, and patients had a “never disappearing masculine appearance” (Delemarre-van de Waal & Cohen-Kettenis, 2006).

Seit dem Jahrtausendwechsel verbreitete sich das Niederländische Protokoll mit der frühen Pubertätsblockade zunehmend rasant in der westlichen Welt und wurde unkritisch auch für den neuen PatientInnen-Mix bereitgestellt. Heute besteht die große Mehrheit der genderdysphorischen Teenager aus biologischen Mädchen, für die das Niederländische Protokoll ursprünglich kaum geprüft werden konnte und für die die frühe Pubertätsblockade sehr viel weniger bringt bzw. hinsichtlich der Optimierung des Phänotyps erforderlich ist als bei biologischen Jungs, die weiblich sein möchten, s. Cass-Zitat oben.


Pubertätsblockade bis ins Twen-Alter ist problematisch

Hilary Cass stellte in ihrem Abschlussbericht fest, dass beim GIDS (Tavistock London) 177 PatientInnen aus Gründen der Volljährigkeit entlassen wurden, während sie noch Pubertätsblocker bekamen. Zudem gab es Fälle von jungen Erwachsenen, bei denen die Pubertätsblockade viel zu lange, nämlich bis in ihre frühen und mittleren Zwanzigerjahre fortgesetzt wurde, was allein hinsichtlich der Knochendichte höchst besorgniserregend ist:

„14.45 Puberty suppression was never intended to continue for extended periods, so the complex circumstances in which young people may remain on puberty blockers into adulthood is of concern. In some instances, it appears that young adults are reluctant to stop taking puberty blockers, either because they wish to continue as non-binary, or because of ongoing indecision about proceeding to masculinising or feminising hormones. For others, there may have been a delay in adult services taking over their care.”

Affirmation oder Exploration - eine ethische Frage

Who is Phoenix? R. D‘Angelo, 08.10.2020


Niemand kann die Gründe nennen

Das GIDS (Tavistock London) hatte seit 2010 Pubertätsblocker nach dem sog. Niederländischen Protokoll eingesetzt. 2011 wurden sie in einer Frühinterventionsstudie erprobt, mit dem Ziel, die Ergebnisse der Niederländer zu wiederholen. Obwohl die Studie - vermutlich wegen der fehlenden positiven Ergebnisse - erst im Dezember 2020 (1 Tag nach dem Keira-Bell-Urteil) veröffentlicht wurde, war die PB-Indikation bereits ab 2014 zur klinischen Routinepraxis bei einem breiten Patientenmix nach weniger strengen Kriterien als in den NL geworden. Im Cass-Abschlussbericht heißt es, dass die Gründe dafür unklar sind.