Eltern brauchen Antworten
Offener Brief
18.02.2022: Die Interessengemeinschaft Transteens-Sorge-berechtigt hat heute diesen Fragen-Katalog als OFFENEN BRIEF an einige Experten (Ärzte und Ärztinnen, Psychologen und Psychiater) geschickt.
Was bedeutet Gender-Identität?
Ist es das subjektive Gefühl, das dann relevant wird, wenn es um die Inkongruenz zwischen „Gender“ und dem eigenen biologischen Geschlecht geht?
Wollen unsere genderdysphorischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen wirklich ein anderes Gender sein oder haben Sie ernstzunehmende Probleme mit der körperlichen Entwicklung und dem Erwachsenwerden?
"Many trans-identified children say they possess what is now commonly called a “gender identity”- a soul-like quality that exists outside the observable biological realm. Others reject this, and say that gender is a combination of roles, behaviours, and expectations imposed upon us by society. None of this makes for easy conversation."
O’Malley
Wie kommt es zu Identifikations-Problemen?
Spielen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Sozialisation und Erziehung eine Rolle?
Falls die Sozialisation keine Rolle spielt, woher weiß die Medizin, dass das gefühlte Geschlecht „Born that Way“ (angeboren) ist und keine mentalen Ursachen hat? Ist das eine Eigenschaft wie die Haarfarbe oder eher wie die subjektiven Überzeugungen bei Anorexie?
Welche Rolle spielt die Angst von Jugendlichen eventuell homosexuell zu sein?
„It’s much cooler to be a brave trans kid than a clichéd butch lesbian.“
O’Malley
Wie kommt es zur Gender-Dysphorie (GD)?
Ist Identitäts-Unsicherheit oder -Verwirrung nicht erst einmal ein Pubertätsthema? Wann bzw. warum führen Identitätsprobleme bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Gender-Dysphorie?
- Wie und warum kommen unsere Jugendlichen und jungen Erwachsenen in diese ernsthafte Not bzw. zu diesem behandlungsbedürftigen Leidensdruck?
- Sind sie durch die Pubertät eher einsam, verletzlich und ggf. traurig oder spielen auch mediale Einflüsse, soziale Ansteckung, Komorbiditäten, mangelndes Selbstbewusstsein eine Rolle?
- In wie weit geht es um Sexualitätsabwehr oder Wahrnehmungsstörungen bezüglich des Körperbildes?
- Welche Rolle spielen unsere derzeitigen Genderstereotype, sind sie möglicherweise viel zu eng und zu einseitig?
- Welche Rolle spielen Mobbing und Zuweisungen von Genderstereotypen bei der Entstehung von Genderdysphorie („Du bist kein Mädchen/Junge, weil Du keine langen/kurzen Haare hast, du bist ein Zwitter, ...”)?
„One enormous irony at play here, in fact, is that while the concept of gender identity is presented as a highly progressive phenomenon, it is largely animated by a stereotypical 1950s-era understanding of what it is to be a man or a woman.”
O’Malley
Welche Vorteile bringt es den Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen, die eine Wunsch-Identität verfolgen, wenn sie ihr Äußeres entsprechend verändern und Anerkennung ihrer Identität durch ihre Umgebung einfordern?
Welche Rolle spielen die Medien und die sozialen Netzwerke?
Wenn Menschen sicher wissen, dass sie ein anderes Geschlecht/Gender sind, warum artikulieren viele Jugendliche dies erst, nachdem sie sich mit entsprechenden Medien-, Internet-Angeboten, sozialen Netzwerken beschäftigt haben (insbes.
Wie viel „Körperdysmorphe Störung“ bedingt eine GD?
Warum können es genderdysphorische Jugendliche nicht ertragen, wenn sich ihr Körper in der Pubertät außerhalb ihrer Kontrollmöglichkeiten verändert? Warum haben sie
- Kultivieren sie deshalb das Gefühl im „falschen Körper geboren“ zu sein?
- Inwieweit spielt das derzeitige Schönheits- und Schlankheitsideal eine Rolle?
Warum ist das Thema Trans* für Jugendliche attraktiv?
Kommt das Thema Trans* für Jugendliche auch deshalb auf, weil es gegenüber normalen pubertären Eltern-Kind-Konflikten ein höheres Konfrontations-/ Empörungspotential hat?
- Geht es vielleicht auch darum, Recht zu haben, Eltern zu etwas zwingen (Namen und Pronomen als Streitpunkt, Anerkennung des „Anders sein“ und der Ideologie), einen speziellen Konflikt mit den Eltern zu haben?
- Ist es speziell wichtig, sich mit der Trans-Ideologie von den Eltern abgrenzen zu können, sie als uninformiert, rückständig und transphob bezeichnen zu können?
- Warum fordern genderdysphorische Jugendliche zwar Akzeptanz von ihren Eltern ein, können abweichende Haltungen selbst zumeist nicht tolerieren?
Wie wird Gender-Dysphorie diagnostiziert?
Wie können ExpertInnen Gender-Identität und Gender-Dysphorie nachvollziehbar feststellen bzw. messen?
- Handelt es sich um eine biologische Normabweichung oder eine psychische Erkrankung?
- Stellen ExpertInnen die Diagnose abhängig oder unabhängig von engen bzw. äußeren Geschlechts-Stereotypen (Kleidung, Frisur, Sport, Ausbildung, Vorlieben, …)? Was sind die Kriterien?
- Warum ändert sich bei betroffenen Jugendlichen plötzlich ihre Sprache, warum klingt vieles 'auswendig gelernt', warum erzählen sie plötzlich ihre Kindheit anders?
- Warum wird jedes sog. Misgendering als Tragödie empfunden? Warum können Jugendliche die „Gefühle ihres Wunschgeschlechts“ meistens gar nicht artikulieren - wie fühlt sich „männlich“/“weiblich“/“nonbinär“/“queer“ sein an?
- Warum werden geschlechtsbezogene „Gefühle“ häufig als unveränderlich und als Fakt dargestellt, andere Vorstellungen von innerem Selbst oder vom Körper (Beispiel Anorexie) jedoch nicht?
- Wenn Behandlungen von GD ergebnisoffen sein sollen, warum werden nicht auch z.B. Namen und Pronomen neutral gehalten?
Wie FIX oder FLUID ist die Gender-Identität?
Wenn die Genderidentität angeboren ist, warum zeigt sie sich bei unseren Jugendlichen erst in der Pubertät/Adoleszenz, warum entwickeln sie erst in der Pubertät eine Gender-Dysphorie?
- Warum sind Jugendliche früher - wenn geduldig abgewartet wurde - zu bis zu 80% wieder von ihrem Wunsch-Geschlecht abgekommen und haben sich schließlich mit ihrem biologischen Geschlecht arrangiert?
- Warum gibt es „Desister”, „Regretter“, „Detransitionierte”?
Können Menschen überhaupt non-binär oder queer sein?
Kann man non-binär oder queer sein oder leben? Sind non-binär oder queer realistische Lebensformen oder eher „Kritische Fragestellungen“ (s. S. Becker)?
Kennen Eltern ihr Kind nicht am besten?
Warum erleben Eltern, dass Fachleute mit ihnen häufig nicht auf Augenhöhe kommunizieren?
Warum werden Eltern nicht stärker als Sorgeberechtigte und ExpertInnen für ihre Kinder anerkannt?
Warum wird ihnen stattdessen gesagt, dass sie ihr Kind bis zur Selbst-Diagnose gar nicht richtig gekannt haben, dass sie es sofort bestätigen müssen?
The most strident gender ideologues try to convince sceptical parents that they are bigots who must reform their attitudes, lest they drive their child to further sorrows, or even suicide; and that all their parental observations and opinions about their sons and daughters, developed over many years of parenting, suddenly become void once a child announces new pronouns. (
O’Malley )
Warum werden Eltern unter erheblichen Druck gesetzt?
Warum werden Eltern von Medien, Trans-Organisationen und von den ExpertInnen so extrem unter Druck gesetzt, ihre Kinder hinsichtlich ihrer Selbst-Diagnose uneingeschränkt zu bestätigen und bei der Transition ins Wunschgeschlecht zu unterstützen?
- Warum schrecken manche ExpertInnen auch vor Drohung mit Suizidszenarien und –hypothesen nicht zurück, anstatt dieses Thema zu deeskalieren?
- Warum übertreiben Experten beim Thema Suizid, obwohl die Fakten diese These nicht stützen? s. auch
statsforgender.org und Suicide Facts and Myths, transgendertrend.com
Wie transparent ist die Behandlung von Genderdysphorie?
Warum treffen Eltern in Deutschland auf so große Intransparenz bei den Behandlungs-Angeboten?
- Warum werden geschlechtsangleichende Operationen relativ detailliert im Internet dargestellt, während kaum Informationen über die Behandlungsmethoden und -Verfahren von Psychiatern/Psychologen/Endokrinologen zu finden sind?
- Was sind die Ziele der einzelnen psychotherapeutischen und körpermedizinischen Maßnahmen?
- Warum verteilen viele BehandlerInnen schnell Folgetermine und Überweisungen ohne über deren Sinn und Zweck zu informieren?
- Führt der Affirmation-Only-Trend nicht automatisch zur transsexuellen Entwicklung und schließlich zur Transsexualität?
- Warum werden psychologische Behandlungsformen oft als „ausgangsoffen“ bezeichnet, obwohl gleichzeitig Indikationsschreiben für Pubertätsblocker und Cross-Gender-Hormone ausgestellt und die soziale Transition in Umfeld und Schule unterstützt werden?
Wie transparent ist die Situation in Deutschland?
Warum steigen die Fallzahlen bei der Gender-Dysphorie von Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit einigen Jahren so stark an?
- Warum identifizieren sich überproportional viele Mädchen zu Beginn der Pubertät plötzlich als Jungen und warum interessiert sich niemand für diese Auffälligkeit?
- Wie viele Jugendliche und junge Erwachsene befinden sich in Genderdysphorie-Behandlungen bzw. in der körpermedizinischen Transition?
- Wie viele junge Menschen bekommen Pubertätsblocker und Cross-Sex-Hormone?
- Wie viele junge Menschen werden jährlich als transsexuell diagnostiziert?
- Warum forscht in Deutschland niemand zu diesen Fragen?
Bisher konnten wir nur vereinzelt Fallzahlen ermitteln:
- In Krankenhäusern – s. „Weiße Liste” F.64-OPs 2019: über 600 in den Lubos-Kliniken München-Bogenhausen, über 400 in Reinbek, 314 im FNK Düsseldorf-Kaiserswerth, ...
- Aus Presseartikeln, wie beispielsweise mehrere Hundert Kinder und Jugendliche bei einer einzigen Endokrinologin, s. WELT, 28.01.2020 und FAZ, 07.09.2019
- Laut Berichten von Eltern über Aussagen einzelner niedergelassenen Endokrinologen: 30-50 Jugendliche in der Behandlung mit Pubertätsblockern/Cross-Sex-Hormonen
- Deutschland an der Spitze: Der Markt für geschlechtsangleichende Operationen in Europa
- Statista 2021: Zahlen zu geschlechtsangleichenden Operationen
Ist die „Soziale Transition“ sinnvoll?
Ist die „Soziale Transition“ als erster Schritt im Rahmen einer transsexuellen Entwicklung sinnvoll und reversibel?
- Können sich Kinder wirklich während der sozialen Transition in der Schule erproben oder wird die Transidentifikation manifestiert?
- Bestehen realistische Ausstiegsmöglichkeiten ohne die Schule zu wechseln? Ist die „Soziale Transition“ angesichts dieser Fragen eine neutrale Option?
Wie sinnvoll ist die LGB&TQ*-Selbsthilfe?
Ist es sinnvoll, dass - wie etliche Eltern schildern - die sog. Selbsthilfe-Gruppen in Jugendzentren zu einer Art Ersatzfamilie werden, die den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sämtliche Informationen, Adressen, Ideologie- und Identifikationsschablonen bieten sowie Anerkennung, Status und Gruppen-Zugehörigkeit?
Nor are they usually aware that they are buying into an ambitious and unproven form of ersatz spirituality. (
O’Malley )
Warum wurde mancherorts die Strategie geändert?
Warum haben Länder wie Finnland, Schweden (Karolinska-Uniklinik) und Australien ihre Behandlungsstragie geändert und setzen bei ROGD-Teens und -Twens neuerdings priorisiert auf Psychotherapie?
„Psychotherapeutische nicht-invasive Interventionen werden als erste Vorgehensweise ‚aufgrund unterschiedlicher Genderidentität bei Minderjährigen‘ priorisiert.“ (aus den neuen Richtlinien für KiJu in Finnland, genderreport.ca)
„Die neue schwedische Politik steht im Einklang mit den kürzlich überarbeiteten finnischen Richtlinien, die geändert wurden, um psychologischen Interventionen und Unterstützung Vorrang vor medizinischen Interventionen zu geben, insbesondere für Jugendliche ohne Gender-Dysphorie in der Kindheit“
Warum werden Komorbiditäten bei GD nicht grundsätzlich vorrangig diagnostiziert u. behandelt? Die Komorbiditäten wie Autismus-Spektrum-Störung, Ängste, Depression, Essstörung sind (insbesondere im Vergleich zu ROGD) hoch, Studien kommen auf 75-88 %.
Ist Genderidentität unabhängig vom biologischen Geschlecht?
Wenn die Gender-Identität unabhängig von Fortpflanzung bzw. biologischem Geschlecht ist und keine somatisch-medizinische Erkrankung, warum werden dann Körpermodifikationen bzw. medizinische Behandlungen als zweckmäßig bzw. notwendig angesehen?
Wäre es nicht sinnvoller, dass Jugendliche oder junge Erwachsene vor körpermedizinischen Maßnahmen während einer Psychotherapie erforschen, wie ist die Beharrlichkeit ihrer Gefühle, der Grad ihres Leidensdrucks, ihre Adaptionsfähigkeit, sowie die Frage, ob ihr Leiden mehr mit ihrem Körper oder mehr mit der sozialen Rolle zusammenhängt?
Warum wird GD anders behandelt als Anorexie?
Ist die Selbstidentifikation bei der Genehmigung von gefährlichen, experimentellen, lebenslangen medizinischen Behandlungen für Kinder oder junge Erwachsene angemessen? Wenn ja, warum wird nur die Gender-Dysphorie so behandelt und nicht die Anorexie? Oder gibt es körpermedizinische Anorexie-Behandlungen beispielsweise mit Schilddrüsenhormonen, Abführmitteln oder
Ist die somatische Behandlung (kosmetische Intervention, oft ohne Funktion) für einige psychischen Probleme eine gute Idee?
Warum wird der Körper an das Gefühl angepasst und nicht umgekehrt?
"in every other aspect of medicine if the if the mind and the body are misaligned so if the mind is at odds with material reality biological reality or some other reality we do everything we can to get that individual back to foundational reality but in this situation [GD] we're essentially changing the body to match the brain. But that paradigm is completely reversed."
"we just altered the body to suit the subjective whims of the mind yes which is good business if you're into body modification plastic surgery and I handing out hormones. Yes, it'd be completely cynical, and I mean that as a joke, but I don't think there's so much joking going on.", W. Malone, 2019
Was sind die Beweise für die Wirksamkeit der Transition?
Welche Beweise gibt es, dass die Transition, insbesondere die medizinische die Gender-Dysphorie heilt und sich positiv auf die Gesundheit auswirkt, indem beispielsweise die psychiatrischen Probleme abnehmen?
Warum gibt es Suizid während und nach der Transition, wie hoch ist das Suizidrisiko in diesen Phasen?
Wie sicher ist die Behandlung?
Wie kann die körpermedizinische Behandlung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Gender-Dysphorie sicher sein, wenn selbst der Medizinische Dienst bezüglich der S3-Richtlinien für Erwachsene festgestellt hat:
„Zu berücksichtigen ist, dass die in der S3-LL 2018 zusammengetragenen wissenschaftlichen Belege in qualitativer Hinsicht auf niedrigem Evidenzniveau beruhen (Kohortenstudien und vorwiegend Expertenkonsens)" ?
Warum werden PB und CSH off-label angewendet?
Warum müssen beispielsweise Pubertätsblocker und Cross-Sex-Hormone noch immer im Off-Label-Use angewendet werden?
- Warum gelten Pubertätsblocker als harmlose Medikamente, obwohl immer mehr schwerwiegende medizinische Risiken und Nebenwirkungen beschrieben worden sind?
- Hängt der Off-Label-Status von Pubertätsblockern damit zusammen, dass die Anwendung die natürliche Pubertät betrifft, bei der es sich nicht um eine Krankheit handelt? Können Pubertätsblocker überhaupt jemals für Genderdysphorie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zugelassen werden?
- Welche Studien beweisen, dass Pubertätsblocker und Cross-Sex-Hormone unbedenklich und die einzigen Behandlungs-Möglichkeiten bei Gender-Dysphorie sind?
Wenn schon die Beipackzettel zu Medikamenten, die bei Genderdysphorie "off-label" eingesetzt werden (wie Pubertätsblocker, Cross-Sex-Hormone) keine Nebenwirkungen für die Off-Label-Anwendung enthalten, warum enthalten noch nicht einmal einschlägige Publikationen eine vollständige Beschreibung?
Warum enthält die Broschüre „Geschlechtsdysphorie bei Kindern und Jugendlichen“ (Wüsthoff, Fahrenkrug, 2018) keinerlei Hinweis, dass eine mehrjährige Anwendung von Testosteron bei Frauen zu schmerzhaften vaginalen, zervikalen und uterinen Atrophien führen kann.
Warum finden sich lediglich beim MDK solche dezenten Hinweise?
„Die Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke ist auch aus medizinischen Gründen wegen des unphysiologischen Einflusses der gegengeschlechtlichen Hormonersatztherapie angezeigt.” s. MDK-Begutachtungsrichtlinien für Erwachsene, 2020
Warum zahlen die Krankenkassen?
Warum zahlen die Krankenkassen für Maßnahmen, deren Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist, für Medikamente im Off-Label-Use sowie für sämtliche lebenslangen Folgen?
Das am häufigsten als Pubertätsblocker eingesetzte Präparat kostet ca. 450 EUR (als 3-Monats-Spritze), Wissenschaftl. Dienste des Bundestages „Störungen der Gender-Identität und Geschlechtsdysphorie bei Kindern und Jugendlichen“, 2019.
- Ist Genderdysphorie eine Krankheit oder nicht?
- Warum zahlen die Krankenkassen medizinische Eingriffe mit i.d.R. irreversiblen Folgen an biologisch gesunden Körpern?
In einem Interview (Meet the Bold Sexologist Questioning Transgender Orthodoxy 2019 in National Review) benennt der Sexologe R. Blanchard klar den Widerspruch, dass Transsexualität zwar nicht mehr als Krankheit gilt, Trans*-SRS-OPs aber ohne Krankheitsdiagnose lediglich als kosmetische Behandlungen gelten würden, die selbst und nicht von Dritten bezahlt werden müssten.
Können Gender/Geschlecht geändert/gewechselt werden?
Wie weit können Gender bzw. Geschlecht geändert/gewechselt werden? Reicht es für ein Leben im Wunschgeschlecht, dass die Transition die Optik/Kosmetik des Körpers ändert, während die biologische Chromosomen-Kombination (XX oder XY) in jeder Körperzelle bestehen bleibt?
Wie sinnvoll ist der Verlust diverser Funktionen, wie Fertilität, Produktion von Sexualhormonen, sexuelle Empfindungsfähigkeit und Attraktivität, das Leben mit Änderungen von Stimme, Haarwuchs, mit Organ-Surrogaten ohne Funktion? Sind Menschen nach der Transition nicht lebenslang irgendwie „dazwischen“?
Gelingt es normalerweise die neue Rolle zu erlernen und lebenslang durchzuhalten? Wie häufig sind Kontaktschwierigkeiten bzw. Beziehungsprobleme nach der Transition?
Warum werden irreversible Behandlungen und Operationen an pubertierenden Jugendlichen vorgenommen, die noch keine oder sehr wenig sexuelle Erfahrungen haben?
'Heilt' eine medizinische Transition die GD dauerhaft?
Für Eltern ist naturgegeben die Langfrist-Perspektive besonders wichtig, daher stellen sich insbesondere folgende Fragen:
- Gibt es Langzeit-Studien bezüglich der Lebenserwartung, der Krebsprognose, Beeinträchtigung von Herz, Kreislauf und inneren Organen?
- Gibt es Erkenntnisse über die Auswirkungen der geschlechtsverändernden Behandlung (Operation oder Hormone) auf die mittel- bis langfristige Lebensqualität?
Sind Binder vorteilhaft?
Verursachen oder verringern Binder bei Mädchen und jungen Frauen Brust-Dysphorie?
Intensiviert sich durch das Tragen von Bindern der Wunsch, die Brust entfernen zu lassen?
Sind Jugendliche/junge Erwachsene einwilligungsfähig?
In wieweit können Kinder und Jugendliche/junge Erwachsene aufgrund ihres Alters und ihrer Entwicklung als einwilligungsfähig für komplexe körpermedizinische Transitionsbehandlungen mit gravierenden Folgen (irreversible Entfernung gesunder Körperteile, Verlust der Fortpflanzungsfähigkeit) in der Zukunft angesehen werden?
- Haben junge Erwachsene (unter 25 Jahren) die emotionale und kognitive Fähigkeit bzw. „Reife“, diese Entscheidungen zu treffen?
- Welche Rolle spielen bei der Einwilligungsfähigkeit Pubertät, Gender-Dysphorie und ggf. parallel bestehende psychiatrische Probleme (Depressionen, Essstörungen, Autismus, ...)?
- Warum können Minderjährigen somato-medizinische Maßnahmen (wie Pubertätsblocker oder gegengeschlechtliche Hormone, manchmal auch Operationen) mit irreversiblen Folgen verschrieben werden, ohne dass eine Ethikkommission hinzuzuziehen ist?
- Warum müssen junge Erwachsene mit endgültigen Entscheidungen wie die Entfernung von Körperteilen nicht warten, bis sie wenigstens 21 Jahre alt sind, das Erwachsenenstrafrecht gilt aus guten Gründen auch erst uneingeschränkt ab dem 21. Lebensjahr?
- Warum finden junge Menschen unter 30 Jahren normalerweise keine ÄrztInnen, die sie sterilisieren, wohl aber mit GD-Diagnose? Auch für andere Amputationen gesunder Organe finden sich keine ÄrztInnen (Beispiel BIID), stattdessen wird auf Psychotherapie verwiesen.
Gibt es Alternativen zur Standard-GD-Behandlung?
Warum berichten manche Menschen, dass Psychotherapie ihnen geholfen hat und sie sich schließlich mit ihrem natürlichen Körper identifizieren können und cis-gender, schwul, lesbisch oder bisexuell werden?
Researchers don’t know why that is, but it appears that in some kids, nascent homo- or bisexuality manifests itself as gender dysphoria. (Singal, 2016)
Warum entwachsen Jugendliche ohne Pubertätsblocker mit 50-88% deutlich häufiger als Jugendliche mit Pubertätsblockern (ca. 2%) dem Gefühl der Gender-Dysphorie? Ist der Eindruck richtig, dass die Behandlung mit Pubertätsblockern Gender-Dysphorie bei nahezu 100% der behandelten Kinder / Jugendlichen konsolidiert?
Warum wird bei Gender-Dysphorie nur sehr selten eine Familientherapie (z. B. auch additiv) angeboten?
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Quellen unter anderem:
Parents Deserve Answers before Medicalizing „Gender Identity", J. Michaelson, 2021
Gaslighting the Concerned Parents of Trans Children - A Psychotherapist’s View,
Reactions to and Assessment of the WPATH SOC Chapter on Adolescents, 10.01.2022