Es gibt keine medizinische Notwendigkeit
anorektische Menschen mit GLP-1-Analoga oder einer Liposuktion zu behandeln und auf diese Weise ihre Vorstellung vom „Ich-möchte-nicht-so-fett-sein" zu bestätigen. (Im Gegenteil – eine solche Behandlung wäre äußerst risikoreich.)- dem Wunsch von Menschen mit BID nachzukommen, die sich eine Behinderung wünschen, Beine oder Arme zu amputieren oder das Augenlicht zu zerstören.
- genderinkongruente Menschen zu bestätigen, ihnen Geschlechtsorgane zu amputieren oder sie irreversibel durch Medikamente im Off-Label-Use zu schädigen und infertil zu machen, um dem von ihnen gewünschten Körperbild näherzukommen.
In allen 3 Fällen handelt es sich um Wünsche, die aufgrund von extrem überbewerteten Ideen entstehen, verbunden mit der Imagination oder Hoffnung, dass diese irreversiblen Maßnahmen die Probleme der Betroffenen lösen, ihr Wohlbefinden dauerhaft verbessern und/oder sie glücklicher machen würden.
Die „medizinische Notwendigkeit“ von Maßnahmen wie Pubertätsblockade, gegengeschlechtlicher Hormonbehandlung oder chirurgischen Eingriffen lässt sich bei Genderinkongruenz weder aus Nachweisen eines mittel- bis langfristigen Nutzens ableiten, noch mit der Argumentation begründen, dass andernfalls
Angesichts der „Entpathologisierung“ von Genderproblemen, der nicht vorhandenen Biomarker, der Unmöglichkeit einer langfristigen Prognose sowie den häufig bestehenden psychischen Begleiterkrankungen wird die Zuständigkeit medizinischer Disziplinen, im Besonderen Endokrinologie und Chirurgie, immer fragwürdiger
Während intensive psychotherapeutische und psychosoziale Maßnahmen bei Anorexia und BID die primäre Therapieform sind, empfehlen die gängigen konsensbasierten Leitlinien in Deutschland bei Genderinkongruenz noch immer, dem Affirmation-Only-Trend zu folgen. Der nicht-invasive psychotherapeutische und psychosoziale Ansatz wird hierzulande pauschal als nicht wirksam disqualifiziert und auch nicht praktiziert oder vor medizinischen Maßnahmen erprobt.
ExpertInnen, die diesen gender-affirmativen Leitlinien vertrauen, koalieren mit der unrealistischen Idee, Menschen könnten im falschen Körper sein und hätten die Möglichkeit, das Geschlecht zu wechseln. Es besteht häufig die Überzeugung, Genderidentitäten seien angeboren und medizinische Maßnahmen könnten genderinkongruenten/-dysphorischen Menschen helfen, das Gegengeschlecht zumindest optisch zu repräsentieren. Dies sei notwendig, um die Genderinkongruenz zu reduzieren. Die invasiven Folge- und Nebenwirkungen der medizinischen Maßnahmen werden als Kollateralschäden abgetan, entwicklungspychologische Überlegungen ignoriert. Genderinkongruente/-dysphorische Menschen haben in der Regel keine Möglichkeit, die Ursachen ihrer Transitionswünsche zu erkunden, ob
- es sich um eine Entwicklungsverzögerung handelt,
- gravierende andere psychische Probleme ursächlich sein könnten,
- sie Angst vor der Entdeckung/Entwicklung ihrer Sexualität und/oder Homosexualität oder vor dem Erwachsenwerden haben oder
- es für sie evtl. Alternativen zur medizinischen Transition geben könnte.
Hinzu kommt für Jugendliche der Zeitdruck, sich für medizinische Maßnahmen zu entscheiden, weil trans-affirmative Fachleute häufig fälschlicherweise vermitteln, „Abwarten könne einen fatalen Schaden" verursachen.
USA
Die derzeitige US-Regierung verfolgt die Strategie, allen Behandlungseinrichtungen, die genderinkongruente/-dysphorische Minderjährige medizinisch behandeln, die Refinanzierung durch staatliche Krankenversicherungen für die gesamte Einrichtung zu streichen, d. h. nicht nur für die Transitions-Behandlungen, sondern für alle Services der Einrichtung. Während in den vergangenen Jahren bereits etwas mehr als die Hälfte der Bundesstaaten etliche medizinische Maßnahmen bei Genderinkongruenz/-dysphorie verboten haben (was sogar vom Supreme Court als verfassungsmäßig abgesegnet ist), geht es der US-Bundesregierung nicht um weitere gesetzliche Verbote, sondern um regulierende Maßnahmen, die medizinischen Transbehandlungen von Minderjährigen praktisch „den Geldhahn zudrehen".
Das Ministerium für Gesundheit und Soziales der USA (HHS) hat am 18.12.2025 angekündigt, die Erstattung von Transitions-Behandlungen Minderjähriger durch die staatlichen Krankenversicherungen (Medicaid, Medicare, CHIP) vollständig einzustellen. Außerdem können Einrichtungen, die sog. sex-rejecting procedures für Minderjährige anbieten, insgesamt nicht mehr am Medicare- und Medicaid-Programm teilnehmen. Da die meisten Einrichtungen von dieser Finanzierung abhängig sind, werden medizinische Behandlungsangebote für Minderjährige, die sich transidentifizieren, voraussichtlich überall stark zurückgehen und nur noch in Einrichtungen möglich sein, die sich rein privat finanzieren können.
„If finalized, it could effectively dismantle pediatric gender transition medicine in the United States without passing a single nationwide ban.The federal government is preparing to do what activists and lawmakers have failed to do for years: make gender transition procedures for minors financially impossible to sustain.“
Grundlage für die angekündigte Vorgehensweise ist insbesondere der kürzlich vom HHS veröffentlichte umfangreiche Wissenschaftliche Report „Treatment for Pediatric Gender Dysphoria: Review of Evidence and Best Practices". Der Report bestätigt, „dass die Gesamtqualität der Evidenz hinsichtlich der Auswirkungen von geschlechtsverändernden Eingriffen auf psychologische Ergebnisse, Lebensqualität, Bedauern oder langfristige Gesundheit sehr gering ist. Die medizinischen Behandlungen seien weder eine „sichere noch eine wirksame Behandlung für Kinder mit Genderdysphorie", sie seien experimentell und risikoreich, die Vorteile unzureichend bewiesen. Minderjährige aufgrund einer psychischen Problematik chemisch zu kastrieren oder ihre Geschlechtsorgane zu entfernen, ist keine angemessene Behandlung. Der US-Gesundheitsminister bedauerte:
“I don’t think anybody can read that science without saying we made a huge mistake here [by allowing paediatric medical transition]. It's a disgrace to the medical establishment that they let this go on for so long based upon so little positive data and overwhelming data against these procedures.”
In der entsprechenden Erklärung werden die Zunahme an Genderdysphorie-Diagnosen sowie der geschlechtsverändernden Eingriffe in den USA thematisiert und festgestellt, dass „geschlechtsverändernde Eingriffe nicht den fachlich anerkannten Standards der Versorgung entsprechen". Der Gesundheitsminister führte weiter aus:
So-called gender-affirming care has inflicted lasting physical and psychological damage on vulnerable young people. This is not medicine. It is malpractice. … We’re done with junk science driven by ideological pursuits, not the well-being of children."
Als Hebel für die neue Vorgehensweise wird die gesetzliche Befugnis gemäß Sozialversicherungsgesetz (Abschnitte 1861(e)(9), 1871 und 1905(a)) genannt, die es dem Gesundheitsministerium erlaubt, Standards zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit von Patienten in Krankenhäusern festzulegen, die an Medicare und Medicaid teilnehmen, das heißt auch Behandlungsmethoden für unsicher und unwirksam zu erklären. Speziell an die Fachkräfte, die medizinische Transitionsmaßnahmen anwenden, richteten sich Aussagen wie:
„These procedures fail to meet professionally recognized standards of care. Medical professionals or entities providing sex rejecting procedures to children are out of compliance with these standards of healthcare.”
Laut Pressemitteilung werden „Fachkräfte, die geschlechtsverändernde Eingriffe an Minderjährigen vornehmen, als nicht konform mit den fachlich anerkannten Standards der Gesundheitsversorgung angesehen", sodass die Erstattung durch die Versicherungen für die komplette Einrichtung verweigert werden kann.
Diese Strategie der Kombination aus Verwaltungsbefugnissen in Verbindung mit Erstattungsregelungen ist offensichtlich schneller umzusetzen und schwieriger rückgängig zu machen als die Änderung von Gesetzen.
Der stellvertretende Gesundheitsminister, Admiral Brian Christine, forderte die Fachkräfte auf, bei Minderjährigen keine medizinischen Transitions-Behandlungen mehr durchzuführen, weil „diese Behandlungen unnötige und unverhältnismäßige Risiken bergen und nur unzureichende Belege für ihren Nutzen vorliegen". Stattdessen sollen sie eine umfassende psychosoziale Beurteilung und Unterstützung als Grundlage für die Versorgung von genderverwirrten Kindern nutzen.
Weiterhin sollen Hersteller von Brustbindern, Tuckern und anderen „gender-affirmativen Kompressionshilfsmitteln" ein Warnschreiben der FDA erhalten. Bei der Vermarktung dieser Produkte für „Transgender“-Zwecke an Minderjährige würde gegen die Vorschriften für Medizinprodukte verstoßen, sei praktisch illegal. Dies sei umgehend zu ändern.
Außerdem soll Genderdysphorie nicht mehr als Behinderung anerkannt werden. Die von der Vorgänger-Regierung eingeführte Transgender-Regelung im Abschnitt 504 des Rehabilitation Act soll rückgängig gemacht werden, die damit verbundenen HHS-Fördermittel entfallen.
Protecting Children, HHS-Ankündigungen und Pressekonferenz, YT, 18.12.2025
Why the administration’s funding leverage may succeed where state bans and federal bills stalled – HHS to revoke funding from hospitals offering youth gender transition care, G. Posner, 18.12.2025
HHS Moves To Defund Hospitals And States Pushing ‘Gender Transition’ On Children, The Federalist, 18.12.2025
States sue HHS over move to dramatically limit gender transition care, Washington Post, 24.12.2025
Zahlen aus den USA
Zur Anzahl der behandlungsuchenden Minderjährigen, scheint es nur ältere Informationen zu geben:
Putting numbers on the rise in children seeking gender care, Reuters, 2022
Der Gesundheitsminister nannte in seiner Rede am 18.12.2025 die Kosten für geschlechtsverändernde Medikamente und Operationen: Im Jahr 2023 sollen sie einer Studie nach 4,4 Milliarden Dollar betragen haben, bis 2023 wird der Anstieg dieser Kosten auf 7,8 Milliarden Dollar geschätzt.
Dr. Mehmet Oz, Chef des Centers for Medicare and Medicaid Services, erwähnte,
- dass 53 % der Minderjährigen in Amerika in Medicaid- oder CHIP-Programmen versichert sind.
- dass eine Vaginoplastik in den USA 60.000 Dollar und eine Phalloplastik 150.000 Dollar kostet.
Der stellvertretende Gesundheitsminister, Admiral Brian Christine, berichtete, dass sich die Zahl der gender-affirmativen Eingriffe an Kindern zwischen 2016-19 verdreifacht habe.
In der Pressemitteilung des HHS wurden Versicherungsdaten genannt:
„Zwischen 2019 und 2023 wurden fast 14.000 Minderjährige geschlechtsangleichenden Eingriffen unterzogen.“
In der schriftlichen Erklärung des Gesundheitsministers vom 18.12.2025 heißt es:
„Konservative Schätzungen vom März 2023 gehen von 271 Genderkliniken in den Vereinigten Staaten aus, von denen etwa 70 aufgrund gesetzlicher Beschränkungen auf staatlicher Ebene nicht mehr aktiv sind."
Hinweis für Eltern
Der Direktor des NIH (National Institutes of Health – wichtigste medizinische US-Forschungsbehörde),
“If you're a parent, don't ever let a doctor tell you essentially blackmail you into thinking that you must seed to a transition for your child because the child will kill themselves. … Scientific evidence does not support that.”
Die Suizid-Lüge ist als emotionale Erpressung ungeeignet
Appell an Fachleute
Dr. Mehmet Oz, Leiter des Center for Medicare and Medicaid Services, wandte sich gegen die „unehrliche Darstellung“ der Transgender-Ideologie, die „Kinder wie Labormäuse behandele“. Er appellierte an Fachleute:
„And the medically honest approach is to at least start slowly, the least invasive possible, psychotherapy, counseling, including family counseling, evaluation of other conditions like ADHD and autism, and of course, treatment of the anxiety and depression that so often is included with this diagnosis. There's lots of reasons we're having this problem, social media is obviously a concern.“
Er fügte hinzu:
„American taxpayers should not have to foot the bill for ideological experiments on our nation’s youth and hospitals that we deem must meet the minimum the minimum quality standards of care and safety should not be conducting these experiments when we know so little about what is happening with our youth.”
Weitere Maßnahmen in den USA
Am Tag zuvor wurde bekannt, dass der AAP (American Academy of Pediatrics), einer Organisation, die geschlechtsverändernde Eingriffe bei Minderjährigen sehr befürwortet, laut Reuters 12 Mio. US-Dollar Fördermittel des Bundes gestrichen werden sollen. 2025 hatte die AAP insgesamt 18,4 Millionen US-Dollar vom HHS erhalten.
Selbstkorrektur im Gesundheitswesen?
Während andere europäische Länder vor dem Hintergrund der Evidenzlage bei GI/GD-Behandlungen ganz oder teilweise von den WPATH-Empfehlungen abgekehrt sind, wie
In Deutschland gibt es zwar einen offenen Dissens unter Kinder- und Jugendpsychiatern, trotzdem kam es zur Veröffentlichung konsensbasierter trans-affirmativer Empfehlungen zu GI/GD und zu deren „Roll-Out“.
Die PolitikerInnen der jeweils regierenden Parteien fühlen sich für diesen Medizin-Skandal nicht zuständig oder verantwortlich. Das BMG verwies in den Antworten auf unsere Offenen Briefe auf die „Selbstkontrolle im Gesundheitswesen", konkret auf die AWMF, das IQWIG und den Ethikrat, die allerdings bekanntermaßen dem Affirmation-Only-Trend folgen.
Sonderweg Deutschland
Während sich immer mehr westliche Länder vom Affirmation-Only-Trend abwenden, versuchen in Deutschland Transaktivisten und meinungsstarke Fachleute, die konsensbasierten Empfehlungen zur trans-affirmative Versorgung zu zementieren. Was das Ziel der allumfassenden Kostenerstattung von Transitionsbehandlungen durch die GKV angeht, besteht allerdings weiterhin eine verworrene und intransparente
Was würde passieren, wenn hierzulande sämtliche irreversiblen medizinischen Transgender-Behandlungen den IGeL‑Leistungen zugeordnet würden oder wenn die Transitionschirurgie analog Schönheitschirurgie Selbstzahler-Dienstleistung wäre?
Wie ist es möglich, dass PsychologInnen oder MedizinerInnen das Vorliegen
- Genderinkongruenz beispielsweise nach dem ICD-11 nicht länger als Krankheit gilt?
- die Evidenzlage für medizinische Maßnahmen international schwach und unsicher ist?
- die Risiken als hoch einzuschätzen sind?
- es weder Biomarker noch langfristige Prognosemöglichkeiten für Transsexualität gibt?
- bei der Mehrheit nicht medizinisch Behandelter die Genderinkongruenz mittelfristig verschwindet?
Warum erstatten deutsche gesetzliche Krankenversicherungen Transitionsbehandlungen, obwohl sie es eigentlich nicht müssten, insbesondere weil
- die gesetzliche Grundlage im SGB V fehlt und
- entsprechende Richtlinien durch den G-BA ausstehen?
Mehr …
Warum erstatten die GKV Leistungen, obwohl sie es nicht müssten?
Deutschland: Wende oder 'Weiter so'?








