Anderson: Die Suizid-Lüge ist emotionale Erpressung

Eine der beunruhigendsten Behauptungen, die Eltern von GD-Jugendlichen von ExpertInnen zu hören bekommen, ist, dass ein hohes Selbstmordrisiko bestehe, wenn sie die von ihrem Kind gewählte Genderidentität nicht umgehend und unmissverständlich bestätigen. Erica Anderson, amerikanische Gender-Psychologin (für KiJu und Erwachsene) schlägt Alarm wegen der Vorgehensweise, die viele ihrer KollegInnen verfolgen.

I call that emotional blackmail, Parents love their children, they don't want any harm to come to their children, so if a responsible professional, a doctor tells them that …  Anderson said this claim is also a ‚misreading of the literature.‘

Die am häufigsten zitierte Selbstmordrate von 40 oder 41 % basiere auf einer retrospektiven Umfrage, auf Selbstauskünften erwachsener Trans-Personen von vor vielen Jahren und Berichten, in denen es um Raten von Selbstmordgedanken und um junge Menschen mit anderen psychischen Problemen ginge. Die Zahlen seien aus dem Zusammenhang gerissen und würden unangemessen verwendet.

That statistic has been used to bludgeon lots of parents and manipulate them, in my opinion, into consenting to treatment that they had reservations about. I think that's wrong."

Das Suizid-Mantra werde benutzt, um Eltern zu manipulieren, damit sie einer Behandlung zustimmten, gegen die sie Vorbehalte hätten.

Anderson macht Hybris für die mit Volldampf betriebene genderbestätigende Versorgung von Minderjährigen in den USA verantwortlich und schlägt Alarm. Die Protokolle aus der Vergangenheit schienen für die heutige Patienten-Population nicht mehr gültig zu sein. Etliche europäische Länder hätten sich alle Beweise angeschaut. Sie haben erkannt, dass die Beweise schwach sind und es eine Vielzahl von Faktoren gibt, die mit Genderdysphorie zu tun haben und daher sagen sie:

'Hey, wait a minute, we need to slow down.'

Als Wissenschaftlerinnen hätten sie die Aufgabe, alles zu hinterfragen und nicht aufzuhören, bis sie verlässliche Antworten hätten, die keine Meinungen sind.

Soziale Ansteckung durch Peers

"We have no reason to believe that exploration of gender on the part of teenagers is less subject to peer influence than anything else. Pretty much everything going on with teenagers is subject to peer influence. So why isn't gender? No one's ever given me an adequate explanation for why they think gender can't be subject to peer influence. I would submit it is." 

Online-Aktivitäten

Anderson glaubt nicht, dass der steile Anstieg der Zahlen der einzige Grund für die größere gesellschaftliche Akzeptanz alternativer sexueller und Gender-Identitäten ist. Vielmehr könnten Heranwachsende andere Bedürfnisse haben, die nicht erfüllt werden. Sie suchen u. a. nach Lösungen im Internet.

"A lot of young people have resorted to going online and what they have found there is a lot of material that, in my judgment, is probably unhelpful to gender questioning kids,. They're getting advice from social influencers and from people who purport to have something to say to them, even though they're strangers, of course, and they're not trained health professionals."

Begleitkrankheiten können nicht durch Transition geheilt werden

Jugendliche, die bereits vor der Infragestellung des Genders/Geschlechts ernsthafte psychische Probleme, wie Ängste, Depressionen, Entwicklungsprobleme, Autismus zeigten, sollten ganzheitlich beurteilt werden.

"I've never seen a major mental illness cured by a gender transition, I don't think there's any empirical evidence to suggest that depression or anxiety or autism or any other condition is going to be cured by a gender transition."

Transgender psychologist warns of ‘emotional blackmail’ used by colleagues in their treatment of minors - Psychologist warns that adolescent anxiety or depression won't be cured by a gender transition, foxnews, 24.08.2023


Wie hoch ist das Suizidrisiko bei GD-Jugendlichen wirklich?

Obwohl oft davon ausgegangen wird, dass junge Menschen, die ihr Geschlecht infrage stellen, einem hohen Suizidrisiko ausgesetzt sind, ähnelt ihre Suizidalität der von Jugendlichen mit anderen psychischen Problemen und ist geringer als bei Erkrankungen wie Essstörungen und Körperdysmorphien. Während junge Menschen, die ihr Geschlecht infrage stellen, umfangreiche emotionale und psychologische Unterstützung benötigen, sollten Eltern wissen, dass Suizidalität auch nach einer medizinischen Umstellung immer noch ein Risiko darstellt und eine Umstellung daher nicht unbedingt hilfreich ist.

Das Thema Suizid von Jugendlichen, die an die größte pädiatrische Gender-Klinik der Welt in London überwiesen wurden, ist gut untersucht. Michael Biggs, Soziologie-Professor (Oxford) musste allerdings das englische Informationsfreiheitsgesetz nutzen, um die Daten des Tavistock-GIDS über Suizid-Probleme bei genderdysphorischen Jugendlichen zu bekommen und auszuwerten.

"It's very interesting how difficult it was to get the good news, you know, what should be really, actually good, positive news. Published journals didn't want it. It was sort of unpopular to say that the suicide rate was much lower than we could have feared."

In den 11 Jahren von 2010-2020 haben 4 Jugendliche in der Versorgung der GIDS Selbstmord begangen, was 0,03 % der Gesamtzahl entspricht. Das ist ca. 5x höher als in der gleichen Altersgruppe der Allgemeinbevölkerung. Da die an die Gender-Ambulanz überwiesenen Jugendlichen gleichzeitig etlichen psychischen Begleitkrankheiten (wie Depressionen, Ängste, Autismus) leiden, kann das Risiko nicht unbedingt auf die Trans-Identität zurückgeführt werden.

Diese Erkenntnis sowie die Nachweise, dass die Transition das Selbstmordrisiko nicht verringert, stellt die von Medien und Gender-Medizinern verbreitete Behauptung „Transition oder Selbstmord" infrage.

Puberty Blockers and Suicidality in Adolescents Suffering from Gender Dysphoria, M. Biggs, 2020

Suicide by Adolescents Referred to the World’s Largest Pediatric Gender Clinic - The suicide rate is higher than in the general population but much lower than implied by surveys, SE GM, 19.01.2022

Alle - aus welchen Gründen auch immer - selbstmordgefährdeten Jugendlichen müssen sorgfältig untersucht und geeignete Suizidpräventionsmaßnahmen erhalten.

Studien und Fakten, statsforgender


statsforgender logoEs gibt keine hochwertigen Belege dafür, dass die Gesamtrate der Selbstmordversuche von Transgender-Jugendlichen 41 % beträgt.

Die häufig wiederholte Behauptung, dass 41 % der 6.450 befragten Transgender angegeben haben, irgendwann in ihrem Leben einen Selbstmordversuch unternommen zu haben[1], stammt aus National Transgender Discrimination Survey[2] von vor über 10 Jahren.

In einem Artikel aus dem Jahr 2021[3] wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Teilnehmer/innen über Transgender-Organisationen rekrutiert wurden und die Befragten aufgefordert wurden, die Umfrage im Freundes- und Familienkreis zu verbreiten. Diese Rekrutierungsmethode führte zu einer großen, aber stark verzerrten Stichprobe. Da die Umfrage auf Transgender-Lobbygruppen ausgerichtet war, waren die Erfahrungen von Transgender-Personen, die sich nicht politisch engagieren, unterrepräsentiert. Außerdem war eine sehr hohe Zahl der Umfrageteilnehmer (fast 40 %) zum Zeitpunkt der Umfrage weder medizinisch noch sozial transitioniert, und eine beträchtliche Zahl gab an, in Zukunft keine Transition zu planen.

In einem Artikel aus dem Jahr 2016[4] wird die Bedeutung dieser 41%igen Statistik analysiert und untersucht, wie sie die Gespräche über die Ungerechtigkeiten, denen Transgender ausgesetzt sind, und die Bedeutung der familiären und gesellschaftlichen Akzeptanz beeinflusst hat.

There is no high quality evidence to suggest that the overall attempted suicide rate of transgender youth is 41 %, statsforgender

                                    

REFERENZEN

[1] Turban, J. L., Beckwith, N., Reisner, S. L., & Keuroghlian, A. S. (2020). Association between recalled exposure to gender identity conversion efforts and psychological distress and suicide attempts among transgender adults. JAMA Psychiatry 77 (1): 68-76. [Link]

[2] Grant, J. M., Mottet, L. A., Tanis, J., Harrison, J., Herman, J. L., & Keisling, M. (2011). Injustice at every turn: A report of the national transgender discrimination survey. National Gay and Lesbian Task Force; National Center for Transgender Equality. [Link]

[3] D’Angelo, R., Syrulnik, E., Ayad, S., Marchiano, L., Kenny, D.T. & Clarke, P. (2021). One Size Does Not Fit All: In Support of Psychotherapy for Gender Dysphoria. Arch Sex Behav 50: 7-16. [Link]

[4] Tanis, J. (2016). The power of 41 %: A glimpse into the life of a statistic. Am J Orthopsychiatry, 86 (4): 373-7. [Link]


Falls Ihr Kind depressiv wirkt

Scheuen Sie sich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen

Besprechen Sie auch mit Ihrer/m HausarztIn, was Sie aktuell und im Notfall tun können.

Depressionen erkennen für Eltern

Depressionen erkennen für Jugendliche

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Die Nummer gegen Kummer

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für Eltern - 0800 111 550


Weitere Informationen

Eltern mit genderdysphorischen Kindern kommen nach unseren Erfahrungen um das Mantra  „Bestätigen oder Suizid" nur selten herum. Selbst Experten versuchen manchmal Eltern mit dem Thema Suizid unter Druck oder gar in Panic zu versetzen. Ganz unverantwortlich ist es, wenn auch die Jugendlichen mit diesem Mantra in Kontakt kommen, das ihnen vermitteln soll, es gäbe für sie kaum eine Alternative zu „Suizid oder Transition”.

If activists wanted to get serious about addressing the supposed 'epidemic' of suicide among transgender youth, they would do three things. First, they would read the studies on suicide more carefully. Second, and as a result, they would take the therapeutic focus off of gender and, without completely excluding gender from the picture, place it on the more plausible causes of teen distress. And third, they would resist the temptation for suicide fearmongering and lay off the simplistic narrative that suicide results from not being 'affirmed' in one’s “gender identity.” (L. Sapir)

Pediatric Gender Medicine and the Moral Panic Over Suicide - Hyperbolic rhetoric about suicide rates may do more to increase suicide than prevent it, L. Sapir, 19.07.2022

Oft werden Statistiken unkritisch verwendet. In vielen Studien wird nicht unterschieden, ob Suizidversuche vor oder nach der Transition stattfanden. Eine Studie aus Schweden zeigt, dass die Suizidalität bei medizinisch Transitionierten deutlich höher ist als in der Allgemeinbevölkerung. Menschen, die unter Genderdysphorie leiden, haben in der Tat erhöhte Suizidalitätsraten, allerdings gibt es keine belastbaren Beweise dafür, dass die Transition die Suizidalität verringert

Suicide Facts and Myths, transgendertrend.com

Suicide's spectre, B. Lane, 01.04.2022