Blinde Flecken in den Medien
„Schnitt“-Fehler, Manipulation. Unausgewogenheit oder Agenda? In England wird gerade über die Unparteilichkeit der BBC diskutiert, nachdem The Telegraph eine Liste mit Kritik an der Berichterstattung veröffentlicht hatte, die auch die „Pro-trans-Agenda“ des Senders anspricht. Im Kontext dieser Ereignisse stehen jetzt mehrere aktuelle Aufrufe und Statements von genderkritischen Institutionen und Persönlichkeiten, die der BBC Einseitigkeit und mangelnden Kinderschutz beim Thema Genderinkongruenz / Genderdysphorie vorwerfen.
Das sagt BBC zu den Manipulationsvorwürfen, 20 Min, 06.11.2025
BBC ‘indoctrinating children with pro-trans agenda, telegraph, 14.11.2025
The Telegraph berichtet sehr detailliert über die Einseitigkeit der „Transgender“-Berichterstattung beim BBC, auch von „effektiver Zensur“ ist die Rede:
BBC trans coverage ‘censored’ by its own reporters, telegraph, 05.11.2025
Schlagseite bei trans: Schwere Vorwürfe gegen BBC, 20 Min, 06.11.2025
Bayswater Support Group
Hunderte von Eltern der Bayswater Support Group (BSG) haben der BBC
BBC's pro-Trans bias damaged our Children, telegraph, 19.11.2025
Sue Evans, Wistleblowerin des GIDS
Auch Sue Evans, Whistleblowerin des GIDS (Tavistock London), berichtete über die Voreingenommenheit der BBC. Sie ist überzeugt, dass die BBC von Aktivisten unterwandert ist. Sie belegte ihre Aussage mit der einseitigen Berichterstattung über den Gerichtsfall Keira Bell, 2020 und wies nach, dass die BBC es sogar für „zu gefährlich" hielt, sie (Sue Evans) zum Cass-Bericht zu interviewen, nachdem sich LGBTQ-Berater eingeschaltet hatten.
BBC ‘infiltrated by trans activists’, Tavistock whistleblower claims, Telegraph, 15.11.2025
Maya Forstater – Sex matters
Einige Tage zuvor äußerte Maya Forstater. Geschäftsführerin der Organisation sex matters, dass die Normalisierung der Gender-Ideologie durch die BBC (als zentrale öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des VK) bei Teenagern pathologische Ängste vor der Pubertät fördere und „reale, schädliche Folgen" habe. Sie forderte den BBC-Vorstand auf, in seiner Berichterstattung „aktivistische Sprache durch normale Sprache zu ersetzen”.
„Ms Forstater accused the corporation of 'teaching a contested ideology as if it is fact' and said many of its staff have 'lost touch with reality' on the issue."
BBC’s pro-trans bias ‘has harmed children’, telegraph, 11.11.2025
In vielen Medien wird im Kontext der Beschwerden von der Rüge einer Nachrichtensprecherin berichtet:
„In June, Martine Croxall, the BBC news presenter, was censured for making a face while changing the word “pregnant people” to “women” during a live broadcast."
Vgl. Kommentar von J.K. Rowling, X, 22.06.2025
Wie ist die Situation in Deutschland?
Unseren Beobachtungen zufolge hat sich auch in Deutschland in den letzten Jahren der Eindruck verstärkt, dass öffentlich-rechtliche Medien, genauso wie zahlreiche bedeutende Online- und Printmedien abweichend von journalistischen Standards, fortwährend blinde Flecken und gezielte pro-trans-Tendenzen erkennen lassen: Seit das Thema Transidentifikation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufgekommen ist und sich rasant verbreitet hat, konstatieren wir bei vielen etablierten Medien ein Ausblenden der Debatten über Risiken und Folgen von medizinischen Transitionsbehandlungen bei Minderjährigen und jungen Erwachsenen: Sie schauen weg und schweigen. Gezeigt werden lieber bunte Bilder von Pride-Veranstaltungen und aktivistischen Transmenschen, außerdem die unhinterfragte Selbstverständlichkeit und „Notwendigkeit“ der Körpermodifizierung durch medizinische Transitionsmaßnahmen – am liebsten als optische Vorher-Nachher-Effekte. Wie das Leben von Transpersonen wirklich aussieht, interessiert wenig.
David Allison, Sprecher von TTSB, hat die mediale Situation hierzulande in Bezug auf Transthemen kürzlich beim Battle of Interest am 18.10.2025 angespochen:
„I am a speaker in Germany for a group of parents who are critical about the transgender ideology. We have tried for years to get our point of view into the German press. You have ignored us continually. We cannot get anywhere.“
Der Zeit-Journalist Jochen Bittner gab David Allison in diesem Punkt recht: Es sei ein „massiver Fehler“ der deutschen Medien gewesen, eine „intellektuelle Brandmauer“ zu errichten, die eine konstruktive und offene Diskussion wichtiger Themen (wie der Transgenderpolitik) unmöglich macht."
Is Germany ready for revolt? The Q&A - Battle of Ideas Festival,YT, BOI London
Gemieden und verschwiegen werden Behandlungs-Komplikationen, Nebenwirkungen, die Infertilisierung von Minderjährigen, die Zerrissenheit von Familien mit einem Kind in Gendernotlage oder die Probleme von Ex-Transitionierten (Detransitionierten) mit irreversiblen Körperveränderungen, Hormonproblemen, medizinischen oder sozialen Schwierigkeiten.
Wo sind die Berichte in den großen deutschen „Qualitäts-"Medien zu Themen wie
- Tavistock-Skandal (2023)
- Pubertätsblocker-Verbot in England (2024ff.)
- WPATH-Leaks (2023, 2023)
- Cass-Review-Abschlussbericht (April 2024)
- Genderdysphoria-Report des Gesundheitsministeriums der USA (HHS im Mai 2025)
- Skrmetti-Urteil (USA, Juni 2025)
- Selbstkorrektur bei der Behandlung von GD-Jugendlichen in Schweden seit 2019
- Wende der Behandlungspraxis bei GD-Teenagern in Finnland, Abkehr von den Empfehlungen der WPATH (ab 2020, 2025)
- Kritik am Niederländischen Protokoll (ab Anfang 2023)
- Expertenkontroverse im Kontext der Leitlinienerstellung zur GI/GD bei Kindern und Jugendlichen (ab März
2024) - SEGM-Konferenz in Berlin inhaltlich und zu der Hetzjagd auf teilnehmende WissenschaftlerInnen durch Transaktivisten (September 2025)
- Gerichtsverfahren über die Gesundheitsfürsorge und dysfunktionale Dreiecksbeziehungen
Kind-Familie-Jugendamt wenn Eltern gegenüber der ausschließlichen Affirmation durch Experten und der medizinischen Transition skeptisch sind.
Es gibt einige wenige Ausnahmen
- Eine Doku Detrans im ZDF, 30.04.2023
- Eine Doku über Detransition Vom Sie zum Er zum Ich, Fluter, 15.12.2020
- Eine Kurzdoku Nele ist Detrans, Reporter, YT, 16.09.2020 (dort gibt es ansonsten jede Menge Pro-trans-Beiträge)
- Beiträge zu fast allen o. g. Themen in der WELT beispielsweise zur Kritik am Niederländischen Protokoll, 2023
- Wenige Beiträge zu den o. g. Themen in der FAZ (Th. Thiel, A. Boehme u. a.)
- Deutsches Ärzteblatt – bis zur polemischen Kampagne von Transaktivisten gegen eine langjährige Redakteurin des Dt. Ärzteblattes im Herbst 2024
Kritik unerwünscht
ARD-Gremien lehnen das Thema Medikalisierung von GD-Jugendlichen ab
Immerhin berichtete René Pfister im Spiegel:
„Im Sommer 2023 wird in der ARD darüber diskutiert, eine Dokumentation über die steigende Zahl von Jugendlichen zu drehen, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren. An der Schalte nehmen unter anderem Berbner teil, Julia Ruhs und ein Redakteur des Bayerischen Rundfunks. Die Idee ist, sich in dem Film mit den Risiken auseinanderzusetzen, die es mit sich bringt, die sogenannte Geschlechtsdysphorie schon in jungen Jahren mit Hormonen oder gar chirurgischen Eingriffen zu behandeln. Es ist ein Thema, das politisch und emotional enorm aufgeladen ist und viele Menschen bewegt. Zum Ärger von Berbner und Ruhs wird die Idee in den ARD-Gremien abgelehnt.“
Wie sich die ARD in Sachen Julia Ruhs blamierte, Spiegel, 13.11.2025
Andere Medien berichten einseitig „pro-trans" über Transthemen und verzichten nachweislich auf gründliche Recherchen und Nachfragen.
Sind die Cass-Empfehlungen für Deutschland „kalter Kaffee“?
Verbesserung der Qualität der Berichterstattung
Die Abschaffung des ÖRR kann nicht das Ziel sein, wenn es um „freie individuelle und öffentliche Meinungsbildung" und den Zusammenhalt in der Gesellschaft geht. Notwendig ist die Verbesserung der Qualität der Berichterstattung. Erinnert sei an die im Rundfunkstaatsvertrag (RStV) definierten Ziele und Verpflichtungen, wie
„Berichterstattung und Informationssendungen haben den anerkannten journalistischen Grundsätzen, auch beim Einsatz virtueller Elemente, zu entsprechen. Sie müssen unabhängig und sachlich sein. Nachrichten sind vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen. …." (RStV §10 (1))
„Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.“ (RStV §11 (2))
Merkblatt journalistische Sorgfalt, 2020
Ethische Standards für den Journalismus, Dt. Presserat, 2025
Ist die Partei-Neigung von JournalistInnen ein Grund für die einseitige Ausrichtung?
Ein Ergebnis der Journalismus-Befragung (multiperspektivische Langzeitstudie) 2024 der TU Dortmund „Journalismus & Demokratie“ betraf die „tatsächliche Partei-Neigung" einer repräsentativen Auswahl von Journalisten in Deutschland:
- Grüne: 41 %
- keine Partei: 23 %
- SPD: 16 %
- CDU: 8 %
- Linke: 6 %
- FDP: 3 %
- Andere Partei: 2 %
- BSW: 1 %
Journalismus & Demokratie, TU Dortmund, 2024
Es ist sicherlich nicht unbedingt notwendig, dass Journalistinnen und Journalisten bei den Einstellungen ein Abbild der Bevölkerung repräsentieren müssen. Allerdings wäre es wünschenswert, dass Faktentreue, gründliche Recherche und Unabhängigkeit wieder eine wesentlich größere Bedeutung bekommen.
Journalisten sind linker und grüner als die Bevölkerung. Ist das ein Problem? Über Medien, 15.01.2024
Weitere Überlegungen
In kleineren Online-Medien wird diskutiert, warum die meisten JournalistInnen in Deutschland ihren Selbstverpflichtungen zur fairen Berichterstattung nicht nachkommen.
Wenn öffentlich-rechtliche Medien sich mit Aktivisten gemein machen, T. Amelung, 15.11.2025
Trans und Journalisten – eine Medienkritik, J. Feddersen, 19.11.2025
Mehr …
Puts Children At RISK!" | BBC Bias Slammed Over 'One-Sided' Pro-Transgender Content, YT, 22.11.2025








