Proteste und Reaktionen zum Entwurf der S2k-Leitlinie

Die Veröffentlichung des Entwurfs der S2k-Leitlinie „Geschlechtsinkongruenz und -dysphorie im Kindes- und Jugendalter" hat eine Vielzahl von Protesten und Reaktionen hervorgerufen, parallel gab es relevante Veröffentlichungen - hier dargestellt auf einer Zeitleiste (in umgekehrt chronologischer Reihenfolge - am besten lesen Sie von ►unten nach oben):

10. November 2024

Schweizer Kinderpsychiater uneins über S2k-LL

pixabay 1282508 Erich WestendarpDie Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (SGKJPP) debattiert am 14.11. darüber, ob sie die Leitlinie konsentiert bzw. ob es für die Schweiz eine eigene Leitlinie geben soll. Ein Teil der MedizinerInnen ist eher vorsichtig, denn „es könnte sich beim beschriebenen Phänomen um eine «Epidemie des falschen Glaubens» unter emotional anfälligen Jugendlichen handeln, die vorschnell auf einen medizinischen Weg mit unumkehrbaren Folgen geschickt werden."

Experten streiten um die richtige Behandlung von trans Jugendlichen, tagesanzeiger.ch, 10.11.2024

Anfang November 2024

Was hilft? Was schadet?

Behandlungsrichtungen International herrscht Uneinigkeit unter den Experten, welches die beste Vorgehensweise ist, jungen Menschen zu helfen, die sich in einer Gender-Notlage befinden. Ein neuer Beitrag von Kasia Kozlowska u. a. gibt einen Überblick über den Stand der sog. Gender-Medizin für junge Menschen in 13 westlichen Ländern. Deutschland ist nicht dabei.

TTSB-Beitrag

10. Oktober 2024

Hinter dem Regenbogen

Hinter dem Regenbogen – Alexander KorteDas Buch mit dem Untertitel „Ein evidenzbasierter Blick auf die Genderdebatte und die Geschlechtsdysphorie bei Minderjährigen" von Dr. Alexander Korte erscheint.

Verlags-Website zum Buch

18. September 2024

Referat statt Podiumsdiskussion

DGKJP-Kongress September 2024

Statt der angekündigten Podiumsdiskussion beim DGKJP-Kongress referierten Prof. Romer und Frau Maur über den S2k-Leitlinienentwurf – Gründe für die Programmänderung wurden nicht offiziell bekannt gegeben.

Rostock Rumble, A. Korte, T. Banaschewski, YT

Keine Diskussion, FAZ, 10.10.2024 - Bericht zur o. g. Veranstaltung v. Annegret Böhme Twitter

Politbüro-Methoden - DGKJP verhindert Debatte

28. August 2024

Treffen Bundesärztekammer / DGKJP

BundesaerztekammerEnde August 2024 traf sich der Vorstand der Dt. Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (DGKJP) mit dem Präsidenten der Bundesärztekammer (BÄK). Die DGKJP hatte das oberste Gremium der deutschen Ärzteschaft aufgefordert, den im Mai beim Dt. Ärztetag mit 2/3-Mehrheit verabschiedeten Leitlinien-kritischen Beschluss Behandlung einer Geschlechtsdysphorie bei Minderjährigen zurückzunehmen.

Die Position der Ärztekammer wurde von den KJP-Professoren Banaschewski (MA), Roessner (DD) und Zepf (J) sowie Dr. A. Korte (M) als Sachverständige vertreten, mit dem Ergebnis:

„Der Beschluss des Ärztetages blieb unwiderrufen." (Quelle)

Die finale Konsentierung der Leitlinie durch die beteiligten Fachgesellschaften ist weiterhin für den Herbst 2024 angekündigt.

27. August 2024

Kritik unerwünscht

play stone 1744656 640Alexas Fotos pixabay cEine Gruppe von gender-affirmativen aktivistischen Behandlern bzw. Versorgern versucht, JournalistInnen zum Schweigen zu bringen, die kritisch über den gender-affirmativen Ansatz und den S2k-Leitlinien-Entwurf zur Behandlung von genderdysphorischen Minderjährigen berichten.

Beitrag

27. Juni 2024

TTSB appelliert an das BM Gesundheit

bigstock A bullhorn megaphone showing 41809327 Eltern von Transteens Sorge berechtigt und parentsofROGDKids schreiben Gesundheitsminister Lauterbach (BMG) ihre Bedenken zur gegenwärtigen routinemäßigen gender-affirmativen Versorgung von genderdysphorischen Minderjährigen, insbesondere zum diesbezüglichen S2k-Leitlinienentwurf:

  • Der S2k-Leitlinienentwurf ist auf dem Stand der Wissenschaft des letzten Jahrzehnts.
  • Er erfüllt nicht die Grundvoraussetzungen einer glaubwürdigen, vertrauenswürdigen evidenzbasierten Leitlinie.
  • Während immer mehr Länder von den WPATH-Empfehlungen abkehren, beharrt Deutschland auf dem Affirmation-Only-Trend.
  • S2k-Niveau ist zu wenig, unsere Teenager brauchen evidenzbasierte Behandlungs-Empfehlungen (S3).

Offener Brief

25. Juni 2024

Ankündigung der LL-Veröffentlichung

pixabay gerald agenda 1928415 2024 Im Beitrag von Thomas Thiel (FAZ, 25.06.24) sagt Frau Maur (Mitglied der LL-Kommission), dass die Leitlinien „möglichst bis September verabschiedet werden".

Beim DGKJP-Kongress im September war dann allerdings vom Jahresende die Rede.

07. Juni 2024

Mehrere Fachgesellschaften fordern Überarbeitung

pexels joel super 188959 823301 Die Fachgesellschaften GDPPN und SGKJPP (CH) gehen auf Distanz zum S2k-Leit­linien­entwurf und verlangen eine Überarbeitung. Auch die DGSMSP konsentiert den Leitlinienentwurf nicht.

Die GDPPN fordert konkret:
  • hormonelle und chirurgische Interventionen müssten nach verpflichtender „multiprofessioneller kinder- und jugendpsychiatrischer und somatischer Diagnostik wenigen Fällen vorbehalten sein”,
  • ein Ethikvotum sei erforderlich sowie
  • die Einbindung in klinische Studien.
  • Auch wird die systematische Aufarbeitung der Fachliteratur seit 2020 angemahnt.

S2k-Leitlinienentwurf zu wenig überzeugend

31. Mai 2024

Daten zur Diagnose-Häufigkeit F64.x

F64.x-Diagnosen 2013 - 2022 bei 10-24jährigen gesetzlich Versicherten in Deutschland - Anzahl pro 100.000

Erstmalig gibt es Daten zur Häufig­keit der Diagnose F64.x (= Störungen der Geschlechtsidentität), psychiatrischen Komorbiditäten und Desistance bei Minder­jährigen und jungen Erwachsenen in Deutschland (Ulmer Studie).

„Trans*"-Diagnosen: 8-facher Anstieg, oft temporär

20. Mai 2024

SEGM-Analyse

iStock 105494613Die Society of Gender Based Medicine (SEGM) veröffentlicht ihre Analyse des S2k-Leitlinienentwurfs.

Sie kritisiert viele methodische und inhaltliche Aspekte und weist nach, dass der Entwurf die Grundvoraussetzung einer zuverlässigen, vertrauenswürdigen, evidenzbasierten Leitlinie nicht erfüllt.

S2k-Leitlinie ist nicht vertrauenswürdig

10. Mai 2024

Dt. Ärztetag mahnt zur Vorsicht

BundesaerztekammerDer 128. Deutscher Ärztetag hat am 10.05.2024 einen Leitantrag mit dem Titel Behandlung einer Geschlechtsdysphorie bei Minderjährigen verabschiedet, der zur Vorsicht auffordert bei der medizinischen Behandlung von Minder­jährigen, die Identifikations­probleme haben.

Beitrag

05. Mai 2024

TTSB schreibt an die Bundesärztekammer

premium photo 1677993185886 8094e72d7432 800Eltern schlagen Alarm: Die Patienten-Sicherheit unserer Teenager ist gefährdet! In einem Offenen Brief fordert Transteens-Sorge-berechtigt (TTSB) die Bundesärztekammer auf, die Leitlinie zu stoppen. TTSB hält die frühe und systematische Gender-Affirmative Behandlung durch PB, CSH und OPs nicht für sicher, zweckmäßig und ethisch akzeptabel, da sie aus unseren physisch gesunden Jugendlichen lebenslange PatientInnen macht und ihre Zukunft unverhältnismäßig einschränkt, ohne dass eine begründete Aussicht auf „Heilung“ der Dysphorie besteht. Behandlungs-Alternativen, wie sie andere Länder anbieten, fehlen in Deutschland ganz.

Eltern schlagen Alarm: Die Patienten-Sicherheit unserer Teenager ist gefährdet!

27. April

ESCAP-Erklärung

escap logoDie European Society for Child and Adolescent Psychiatry (ESCAP) veröffentlicht ihre Erklärung zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Genderdysphorie: Es besteht dringender Bedarf an Schutz klinischer, wissenschaftlicher und ethischer Standards.

ESCAP: klinische, wissenschaftliche und ethische Standards wahren

25. April 2024

Professoren-Kritik am S2k-LL-Entwurf

worshae Llg6b41Xk6k unsplash welt14 deutsche Professoren der Kinder- und Jugendpsychiatrie veröffentlichen eine Gemeinsame Kommentierung des aktuellen Entwurfs der neuen S2k-Leitlinie "Geschlechts­in­kongruenz und Geschlechts­­dysphorie im Kindes- und Jugendalter" -DE, -EN Sie kritisieren die Methodik und viele inhaltliche Punkte und fordern wissenschaftlich fundierte Empfehlungen.

Beitrag „Professoren-Kritik an der S2k-Leitlinie

S2k-Leitlinie - Zurück zur Wissenschaft

25. April 2024

Experts zu „Europe and the PB Debate”

sharon mccutcheon x8 VLfYWnFo unsplash Wie sieht es „Post-Cass" in den verschiedenen europäischen Ländern aus? Außer Stella O'Malley (GB) und Riittakerttu Kaltiala (Finnland) kam auch Alexander Korte in einem Medscape-Beitrag zu Wort:

„The situation in Germany is still very confused. We will very soon have the clearly trans-affirmative guidelines which have been revised in recent years under the leadership of the German Society for Child and Adolescent Psychiatry [Psychomatics] and Psychotherapy. But at the same time, there are an increasing number of critical voices pointing to the lack of scientific evidence for the early medical intervention of concrete puberty-blocking treatment."

Dr. Alexander Korte berichtet im Emma-Magazin über die WPATH, deren unethische Praktiken anhand der kürzlich veröffentlichten WPATH-Leaks internationales Aufsehen erregen. Wie die WPATH-Akten belegten, ist die WPATH weder eine wissenschaftliche noch eine medizinische Organisation, dies sei für Sachkundige nichts großartig Neues, offenbare aber einmal mehr für die Öffentlichkeit:

"Sie behandeln alle, die nicht bei drei auf den Bäumen sind. Und sie wissen um die Risiken und tun es trotzdem."

‚Sie behandeln alle, die nicht bei drei auf den Bäumen sind'

Mitte April

Appell von internationalen Elternverbänden

Logo GoodwardensAuf­for­de­rung der Initiative Goodwardens an Gesundheits­­behörden und politische Entscheidungs­­träger weltweit, sich nicht länger auf die WPATH zu verlassen.

14. April 2024

Eltern-Proteste zum S2k-LL-Entwurf

64838039 123rf affirmationonly 800Eltern (TTSB, parentsof­ROGD­kids, AMQG) fordern in einem Offenen Brief an die Fachgesellschaften und an die AWMF den Stopp der Veröffentlichung des an WPATH-SOC orientierten S2k-Leitlinienentwurfs. Stattdessen sollen angemessene, auf Evidenz und Wissen basierende Empfehlungen entwickelt werden, unter Berücksichtigung aller systematischen Überprüfungen, wie z. B. Cass-Review.

Stoppen Sie die Veröffentlichung der an WPATH-SOC orientierten Leitlinie!

10. April 2024

Cass-Review Abschlussbericht

worshae Llg6b41Xk6k unsplash cass cDer Abschlussbericht zum Cass-Review wird veröffentlicht. Er enthält weitreichende Änderungen in der Betreuung von Minderjährigen, die Probleme mit ihrem Geschlecht/Gender haben, wie die Aufgabe des sog. „Affirmationsmodells" und den damit verbundenen routinemäßigen Einsatz von Pubertätsblockern und Hormonen.

Weder die Evidenzbasis konnte den Einsatz dieser drastischen Behandlungen untermauern, noch wurde das „Affirmationsmodell” der Komplexität der Gesundheitsprobleme der Teenager gerecht. Fazit des Abschlussberichtes:

For most young people, a medical pathway will not be the best way to manage their gender-related distress.

Beitrag

20. März 2024