Trans-OPs unter 25 in Österreich: Rasante Anstiege und fast nur

Eine Gruppe Eltern von Jugendlichen mit Genderproblemen aus Österreich hat erneut Zahlen zu Operationen bei Teens & Twens recherchiert und schlägt Alarm: Noch nie wurden so viele Trans OPs an unter 25-Jährigen vorgenommen wie im Jahr 2022. Über 90 % davon waren an jungen Mädchen und Frauen.

Von 2012 bis 2022 stieg die Zahl der wegen Störungen der Geschlechtsidentität vorgenommenen Brustamputationen an jungen Mädchen und Frauen unter 25 Jahren um mehrere Tausend Prozent. 2022 betrug die Sex-Ratio ca. 11:1, d. h. auf 11 geschlechtsangleichende Operationen an unter 25-jährigen Mädchen bzw. Frauen kommt nur eine bei jungen Männern.

Stationäre Aufenthalte. Altersgruppe 15-24 Jahre. Hauptdiagnose F64 Störung der Geschlechtsidentität

  • QE060/QE080: subcutane bzw. totale Mastektomie ohne Lymphknotenentfernung (schwarze Linie)
  • JL070: Neubildung/plastische Rekonstruktion von Vulva und Vagina (gelbe Linie)
  • JH150: Emaskulation / Kastration (türkise Linie, Zahlen erstmals dargestellt seit 2023)

Quelle: Diagnosen- und Leistungsdokumentation des BMSGPK, GÖG-eigene Darstellung

Die Zahlen sprechen ihre eigene Sprache

Vermutlich sind auch in Österreich etliche Jugendliche und junge Erwachsene betroffen, deren Genderdysphorie erst in der Pubertät begonnen hat. Dieser Subtyp von Genderdysphorie, der insbesondere Mädchen betrifft, die keine Vorgeschichte in der Kindheit hatten, wird auch als ROGD (rapid onset gender dysphoria) bezeichnet.

Bei der Mehrzahl der Betroffenen überschattet hierbei die Dysphorie entwicklungsbezogene Probleme und bereits vorhandene andere psychische Schwierigkeiten (Ängste, Depressionen, ADHS, Autismus, Essstörungen, emotionale Instabilität etc.). Der aktuelle Zahlentrend in Österreich zeigt, dass ROGD mehr als nur eine „unwissenschaftliche Hypothese“ ist, auch wenn politische Interessengruppen immer noch versuchen, es anders darzustellen. Die Tatsache, dass sich unter den Heranwachsenden fast ausschließlich und exponentiell steigend junge Mädchen für Trans-OPs entscheiden, kann nicht länger allein mit mehr gesellschaftlicher „Offenheit" oder gar nur „Schüchternheit" bei den Jungs, die diese Trans-OPs deutlich seltener vornehmen, erklärt werden. ROGD betrifft eine ganz neue vulnerable und überwiegend weibliche Gruppe an Heranwachsenden, bei der auch soziale Ansteckung eine große Rolle spielt.

Die Zahlen sprechen ihre eigene Sprache, auch wenn von bestimmten Seiten mit allen Mitteln versucht wird, Aufklärung über die ROGD-Thematik zu verhindern. Beispielsweise wurde eine peer-reviewte ROGD-Studie auf Einwirken von Transaktivisten wieder zurückgezogen:

Rapid Onset Gender Dysphoria: Parent Reports on 1655 Possible Cases, Bailey u. a., Archives of Sexual Behavior (springer.com), 29.03.2023 - RETRACTED!

Oder die Verbreitung gut recherchierter Filme und Dokus, die das Mädchen-Phänomen näher beleuchten, werden behindert, wie z. B.:

No Way Back - The Reality of Gender Affirming Care, PITT

„Affirmative Care" bei ROGD - eine selbsterfüllende Prophezeiung

Die österreichische Elterngruppe sieht ein Problem darin, dass von GD Betroffene bereits heute fast ausschließlich auf das affirmative Behandlungsmodell treffen, das aus folgenden Maßnahmen besteht: Affirmation der Selbstdiagnose trans*, soziale Transition, Unterbrechung der Pubertät mit unklaren Folgen, hohe Dosen gegengeschlechtlicher Hormone im Off-Label-Use, chirurgische Entfernung gesunder Körperteile, Entfernung notwendiger Teile des Hormon- und Fortpflanzungssystems, was die Fruchtbarkeit gefährdet. Der Psychotherapie kommt dabei lediglich noch die Funktion von Coaching bzw. Case-Management zu.

Theoretisch sind diese medizinischen Maßnahmen frei wählbar. Wenn aber Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihrer Notlage kaum andere Behandlungsschritte zur Verfügung stehen, ist es verständlich, dass sie in den invasiven Maßnahmen die Lösung ihrer Probleme suchen. Zumal sie hierbei unangenehme innere soziale Reifungsprozesse, die Gegenstand einer echten explorativen Psychotherapie wären, durch Konzentration auf äußere Veränderungen umgehen können. Allerdings steigt die Zahl der falsch-positiven Fälle weltweit stark an. Es handelt sich um Personen, die oft erst etliche Jahre nach ihrer Transition erkennen, dass es für sie aus psychischen oder gesundheitlichen Gründen der falsche Weg war. Einige dieser „Detransitionierer“ verklagen inzwischen ihre Behandler.

Politik gibt den Heranwachsenden zu wenig Zeit für ihre Entwicklung

Besonders bedenklich finden die Eltern, dass bei Teens & Twens mit ROGD eine Transgender-Diagnostik mit lebenslangen medizinischen Folgen für die Betroffenen möglich ist, auch wenn psychische Begleiterkrankungen und entwicklungsbezogene Schwierigkeiten vorliegen. Den Betroffenen sollte die Möglichkeit gegeben werden, diese auszuheilen und zu unabhängigen und selbstständigen Erwachsenen heranzureifen, bevor es möglicherweise zu einer Art ‚ultima ratio‘, also einer medizinischen Transition kommt mit lebenslangen irreversiblen Gesundheits- und Körperschäden und erheblich verkürzter Lebenserwartung (von 10-25 Jahren s. de Block et al., 2021, Simonsen et al. 2015, Dhejne et al 2011). Es fehlen belastbare Langzeitstudien, dass die medizinische Transition tatsächlich der Beseitigung der bei ROGD mehrheitlich vorhandenen psychischen Probleme dient. Das Gleiche gilt für die von Interessengruppen regelmäßig eingeworfenen Totschlagargumente wie die Transition sei eine „lebensrettende“ Maßnahme zur Suizidverhütung oder der Versuch, das Weiterbestehen psychischer Probleme trotz Transition allein mit einer intoleranten Gesellschaft (Minority-Stress-These) zu erklären.

Aus der Neuro- und Entwicklungspsychologie ist außerdem bekannt, dass die Gehirnreifung durchschnittlich erst mit Mitte 20 abgeschlossen ist, oft erst später. Entwicklungs- und identitätsformende Einschnitte wie eine erste länger Beziehung, ein Berufs- oder Studienabschluss und das Erreichen finanzieller Unabhängigkeit finden meist erst in diesem Alter statt. Laut Studien nimmt jugendliche Genderdysphorie in der Mehrzahl der Fälle bis zu diesem Alter von selber ab oder verschwindet ganz, falls in die Entwicklung nicht eingegriffen wurde. Nach den aktuellen gesetzlichen Regelungen wird aber alles zugelassen, da spätestens mit 18 jeglicher Schutz entfällt und auch die Eltern die Gesundheitsfürsorgefunktion für ihr Kind verlieren. Die jungen Erwachsenen, obwohl sie oft von den Eltern finanziert werden und in Schule oder Ausbildung sind, können dann, mit Hilfe des umfangreichen Unterstützungsangebots, das die von der Politik großzügig geförderten Aktivistengruppen bieten, eine medizinische Transition gegen den Willen und die Bedenken der Eltern starten.

Das Risiko für Transgender-Überdiagnosen in Österreich ist – so lassen die jüngsten Zahlen es vermuten – sehr hoch. Da belastbare Langzeitstudien fehlen, gibt es aktuell nur eine einzige Möglichkeit, dieses Risiko zu reduzieren: durch ein Anheben der Altersgrenze auf mindestens 25 Jahre, wie z. B. bei der Sterilisation (in Österreich).

Gesetzesentwurf gegenläufig zum neuen Trend: Immer mehr Länder setzen auf Psychotherapie als erste Behandlungslinie für GD-Jugendliche

In etlichen Ländern findet aktuell eine „180-Grad-Kehrtwende“ zurück zu einer psychosozialen und psychotherapeutischen Behandlung für diese vulnerable Personengruppe statt. Bei dieser explorativen oder ergebnisoffenen Primärtherapie wird die medizinische Transition aufgrund ihrer Irreversibilität als „ultima ratio“ betrachtet. Allein in den letzten zwei Jahren änderten Schweden, Finnland, Großbritannien und sechs US-Bundesstaaten ihre Behandlungsrichtlinien, viele andere westliche Länder planen es (z. B. aktuell Norwegen, Dänemark und weitere 21 US-Bundesstaaten). Oder aber eine solche Änderung wird von den höchsten nationalen Fachgremien gefordert (Frankreich, Italien, Spanien).

Unter der Überschrift Da läuten die Alarmglocken hat Frau Dr. Bettina Reiter, Fachärztin für Psychiatrie, Psychoanalytikerin in Wien, in ‚Die Presse‘ am 08.03.2023 einen Gastkommentar zu den Plänen der Grünen, das Konversionstherapieverbot auf die Psychotherapie bei GD auszuweiten, veröffentlicht. Sie kritisiert das Vermischen des Verbots absurder Konversionstherapien für Homosexuelle mit dem Verbot ergebnisoffener explorativer Therapien für junge Menschen mit GD-Problemen.

Anders allerdings steht die Sache bei dem ebenfalls mitgeteilten geplanten Verbot von Therapien bei ‚Geschlechtsidentität‘. Hier sollten alle Alarmglocken aller Profis aus dem medizinisch psychotherapeutischen Bereich schrill läuten. Bei dem geplanten Verbot geht es um nicht weniger als die ganz normale psychiatrisch psychotherapeutische Arbeit mit Menschen, die über eine Gender-Dysphorie klagen, seien sie nun Kinder und Jugendliche, seien sie Erwachsene.“ (Dr. Reiter)

Im folgenden Beitrag wird ausführlich erklärt, wie Psychotherapie von Aktivisten als Konversionstherapie diffamiert wird, um den Affirmation-Only-Trend weiter voranzutreiben:

Saving Psychotherapy from Conversion Therapy Bans, 28.02.2023


Eine österreichische Elterngruppe hat im Parlament Österreich eine Stellungnahme zum Vorhaben eines gesetzlichen Verbotes von Konversionstherapien, die sich „Geschlechtsidentität" mitbetreffen soll, eingereicht:

Stellungnahme von Elterngruppe Österreich zu 110/PET, 24.01.2024


Weiterführende Links

Eltern haben immer das Bummerl, EUROPÄISCHE GESELLSCHAFT FÜR GESCHLECHTERGERECHTIGKEIT ÖSTERREICH, 26.08.2023

Buchrezension: Hannah Barnes - Time to Think, EGGOE.at, 08.03.2023

Transsexualität ist leider ein Massenphänomen, Alice Schwarzer, Die Presse, 22.08.2023

ROGD

ROGD-Studie

Detransition – Zahlen

Immer mehr Detransitionierte klagen