Joyce: „Nichts davon ist wirklich Medizin"
Medizinische Diagnosen von Genderinkongruenz sind aufgrund der Kriterien des ICD-Katalogs relativ einfach zu stellen. Ob die Genderinkongruenz aber temporär oder persistierend ist, ob und wie sie behandelt werden sollte und welche individuellen Aussichten bestehen, dass die medizinischen Transitionsmaßnahmen langfristig einen Benefit bringen, das kann kein(e) ExpertIn sicher prognostizieren. Ohnehin neigen gender-affirmative ExperInnen dazu, diese Dinge der Person zu überlassen, die den Wunsch hat, medizinisch zu transitionieren.
Es stellt sich die Frage, wie viel die Behandlung von Genderinkongruenz tatsächlich mit konventioneller Medizin und ärztlicher Sorgfaltspflicht zu tun hat oder ob es mehr eine Dienstleistung ist für Menschen, die in der körperbezogenen Selbstoptimierung eine Lösung ihrer Probleme suchen.
Helen Joyce, Journalistin, Autorin und Director of sex-matters, ist der Überzeugung:
„Gender clinics are working within this system—holding consultations, taking blood tests, offering diagnoses, writing prescriptions, referring to other specialists, making claims about outcomes and efficacy—but none of it is really medicine. It fools people into thinking it is, because it sort of looks like it is. And the people it fools include not just patients, but specialists in other fields of medicine, such as endocrinology and surgery, as well as funding bodies, insurers and governments. What’s called gender medicine today is better understood as a performative expression of the hyper-liberal, or hyper-individualist, notion that each person has a true self, and knows that true self, and by definition cannot be wrong."
When Ideology meets Healthcare, Keynote von Helen Joyce auf der Konferenz „The bigger Picture”, Killarney, 27.05.2023
Auf der Genspect-Konferenz in Lissabon (September 2024) legte Helen Joyce nach als es um die Auswirkungen der medizinischen Behandlung mit dauerhaften körperlichen Veränderungen und einem möglichen Verlust der Fruchtbarkeit ging:
„It’s not medicine. The gender clinic is a scenario, it’s a backdrop against which you perform your identity. And it’s not just not medicine, it’s anti-medicine—it’s producing ill health and harm.”
Die Problematik an der Betrachtungweise von Transitionsbehandlungen als Medizin
- Differenzialdiagnosen werden bei Genderinkongruenz bzw. Genderdysphorie häufig nicht erstellt, sodass die Genderprobleme alles andere überschatten können.
- Dadurch, dass die Medikation im Off-Label-Use erfolgt, wurde weder die medizin-ethische Seite noch die Medikamentensicherheit für die Anwendung geprüft, d. h.
- die Pubertätsblocker sind nicht für die natürliche Pubertät zugelassen
- die Sexualhormone gelten für das jeweils 'andere' Geschlecht als 'unphysiologisch' und sind nicht zugelassen
- In systematischen Reviews wurde für Pubertätsblocker und Cross-Sex-Hormone eine äußerst geringe Evidenz festgestellt, zu vielen Kriterien fehlen weiterhin Studien.
- Wie es den Transitionierten langfristig geht, ist weitgehend unbekannt, es gibt keine seriösen Follow-up-Studien, die Zahl der Detransitionierten steigt. Alle Transitionierten sind lebenslang von der Medizin abhängig.
- Die Operationen zur Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes sowie zur Entfernung primärer und sekundärer Geschlechtsorgane haben hohe Komplikationsraten und führen sehr häufig zur Beeinträchtigung der Lebensqualität, insbesondere zu Einschränkungen der Sexualität.
Die Risiken der Trans-Chirurgie
Dr. M. Lenzen-Schulte, Ärztin und Medizinjournalistin beim Dt. Ärzteblatt, hat die Risiken der Trans-Chirurgie recherchiert. Es gibt einige wenige Befragungen und Zahlen zur Zufriedenheit mit den Trans-OPs, den hohen Komplikationsraten und den Dauerschäden, die insbesondere Verluste der Sexualität betreffen. Diese Informationen sollten Transitionswillige unbedingt genau lesen. Ihr Fazit:
„Die Resultate der Angleichungsoperationen bekräftigen gleichsam ungewollt, wie sehr „Sex matters“. Zwei Worte genügen der englischen Sprache, um uns zu sagen, dass und welcher Tribut verlangt wird, wenn man den Körper zur Disposition stellt. Eine erfüllte Sexualität hängt sicherlich von vielen Faktoren ab, intakte Organe und Nerven zählen definitiv dazu.”
Körperwelten, M. Lenzen-Schulte, cicero-Beilage, Februar 2024 (s. auch twitter)
Trans-OPs: Sehr tiefe Narben, Emma-Magazin, M. Lenzen-Schulte, 21.08.2023, Quellen
Geschlechtsangleichende OPs: Nach Neophalluskonstruktionen kommt es bei mehr als der Hälfte zu urethralen Komplikationen, M. Lenzen-Schulte, Dt. Ärzteblatt, März 2024
Warum hat sich die körpermedizinische Behandlung zu einer Art Standard entwickelt?
Obwohl sich die sog. „genderbestätigende Versorgung" bis heute in vielen Ländern als Standard hält, steigt die Zahl der desillusionierten Whistleblower, die sich mit Genderinkongruenz / Genderdysphorie auskennen oder sogar zu den Pionieren dieser Behandlung gehörten. Zu ihren rückschauenden Überlegungen gehört:
It’s hard to think of another field that has gone so obviously off the rails. To get here, clinicians and medical organisations had to discard everything they knew about medical ethics, child development and literature on desistance.
America’s trans surgeons could learn from European whistleblowers, E. Mondegreen, 31.10.2023
Deutschland: 100 % mehr Anträge zur medizinischen Transition
Trans-OPs unter 25 in Österreich: Rasante Anstiege und fast nur ♀
Schweiz: Geschlechtsangleichende OPs
Heute Medizinfortschritt - morgen Skandal?