Pubertätsblocker: Wie Gummibärchen oder Lakritz?

flowers 6598305 1280Victoria Borodinova pixabaySelbst das BMFSFJ weist in seinem Regenbogen-Portal Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Zugang zu Maßnahmen körperlicher Geschlechtsangleichung. Dort lesen Jugendliche beispielsweise:

„Hormonpräparate, auch 'Pubertätsblocker' für Jugendliche, verschreiben manche Ärzt_innen auch ohne diesen Prozess auf der Grundlage eines therapeutischen Indikationsschreibens."

Das klingt so, als wären Pubertätsblocker (PB) eine Art Gummibärchen oder Lakritz, die Jugendliche mal ausprobieren können, damit es ihnen besser geht. Informationen zu möglichen Nebenwirkungen, gesundheitlichen Folgen, irreversiblen Folgen (wie Unfruchtbarkeit, tiefe Stimme, Hitzewallungen, ...), „informierte Einwilligung“ oder Einbeziehung von Sorgeberechtigten fehlen ganz.

Pubertätsblocker sind stark wirksame Medikamente, die auch bei Krebs, Endometriose und zur sog. chemische Kastration von Sexualstraftätern eingesetzt werden, s. auch wikipedia.

BMFSFJ: Wir haben Tipps für euch.

Auf der Seite „Jung und trans-geschlechtlich" heißt es „Wir haben Tipps für euch." Im Namen des BMFSFJ (Logo, Finanzierung, Impressum) werden Kindern einfache Lösungen in „leichter Sprache” für komplexe Probleme mit dem Körper, der Sexualität oder anderen Stress in der Pubertät versprochen:

Pubertäts-Blocker nehmen
Bist du noch sehr jung?
Und bist du noch nicht in der Pubertät?

Dann kannst du Pubertäts-Blocker nehmen.

Pubertäts-Blocker sind besondere Medikamente.
Das Wort Blocker heißt: etwas stoppen.
Diese Medikamente sorgen dafür,
dass du nicht in die Pubertät kommst.

...

Und du kannst in Ruhe überlegen:
Welcher Körper passt zu mir?

Jeder Jugendliche auf Pubertätsblocker könne in Ruhe überlegen: „Welcher Körper passt zu mir?“ Es fehlen jegliche Hinweise, dass diese Medikamente verschreibungspflichtig sind oder Informationen, dass PB zur Blockierung der natürlichen Pubertät off-label verabreicht werden (d. h. ohne Zulassung und entsprechende Wirksamkeitsstudien). Zudem kein Wort zu den bekannten Nebenwirkungen, wie z. B. Depressionen. Wenn nach den PB zu gegengeschlechtlichen Hormonen gewechselt wird - was zu nahezu 100 % passiert (s. Bericht aus den NL, 2022) -, drohen z. B. sexuelle Funktionsstörungen, Anorgasmie, Kinderlosigkeit, Osteoporose. 

TTSB protestiert

Transteens-Sorge-berechtigt (TTSB), hat - mittlerweile mehrfach - gegen bestimmte Formulierungen/Darstellungen und Versäumnisse des Regenbogen-Portals protestiert, da wir eine unverantwortliche Gefährdung sehen, für vulnerable Kinder und Jugendliche, die Probleme in der Pubertät haben.

TTSB-Anfrage-an-BMFSFJ-wg-Regenbogenportal TTSB Logo kompaktvom 05.01.2021

Antwort des BMFSFJ vom 13.01.2021

TTSB-Anfrage-an-BMFSFJ-wg-Regenbogenportal vom 16.04.2021

Der Informations-Flyer „Mädchen? Junge? Ihr transgeschlechtliches Kind" wird seit längerem im Regenbogenportal für Eltern unter Materialen/Sachinformation bereitgestellt. Im Abschnitt „Medizinische Möglichkeiten” dieses Flyers steht:

„Die biologische Pubertät kann durch sogenannte Pubertätsblocker (GnRH-Analoga) angehalten werden, deren Wirkung als umkehrbar gilt.”

Damit wird Eltern eine Sicherheit vermittelt, die faktisch nicht existiert. Selbst das NHS in England bezeichnet Pubertätsblocker seit dem Gerichts-Verfahren von Keira Bell (2020) auf seiner Website nicht mehr als vollständig reversibel. Stattdessen gibt es beim NHS in England nun eine Liste möglicher Nebenwirkungen und das Eingeständnis, dass „wenig über die langfristigen Nebenwirkungen von Hormon- oder Pubertätsblockern bei Kindern mit Genderdysphorie bekannt ist." Zudem gäbe es nur sehr wenige Daten über die Auswirkungen auf die Hirnreifung, die sexuelle Gesundheit und die Knochendichte.


Richtlinien des MD-B

Die Richtlinien des MD-B werden im BMFSFJ-Regenbogen-Portal ebenfalls als veraltet bezeichnet. Angeblich beruhen sie „noch auf einem wissenschaftlich überholten Verständnis von Transgeschlechtlichkeit.“ Angesichts der mageren Studienlage zur Transgeschlechtlichkeit ist diese Aussage mehr als bedenklich.


USA

Pubertätsblocker verursachen letztlich Unfruchtbarkeit, werden aber laut dem Direktor einer Gender-Klinik in Boston „wie Süßigkeiten" verteilt.

If you are giving something that shuts down your estrogen or shuts down testosterone entirely, you’re going to stop either — if you had already been producing sperm or eggs, you’re going to stop doing that — and if you never started, you’re not going to be able to advance the gonads to be able to do that.

Jerimi Carswell sagte auch, dass das Gespräch über die Fruchtbarkeit geführt werden müsse,

And you need to understand that you don’t get to have this like Peter Pan life

Peter Pan, wikipedia

Puberty Blockers Cause Infertility And Are Given Out ‘Like Candy,’ According To Gender Clinic Director, 14.10.2022