Placeboeffekte bei GAT
Alison Clayton von der University of Melbourne wirft die Frage auf, inwieweit es durch den gender-affirmativen Behandlungsansatz (GAT), der neben psychosozialer Versorgung auch hormonelle und chirurgische Eingriffe bei Genderdysphorie umfasst, Placebo (günstige) und Nocebo (ungünstige)-Effekte gibt. Bei Placeboeffekten geht es darum, dass der Behandlungskontext Reaktionen im Gehirn hervorruft, die nicht auf die spezielle Intervention selbst zurückzuführen sind.
The therapeutic ritual, the encounter between a sick person and a clinician, is a powerful psychosocial event. Clinicians, particularly physicians, are our society’s designated healers and their prestige, status, and authority help engender patients’ trust and expectations of relief from suffering, (Benedetti, 2021a).
Ein Hauptmechanismus des Placeboeffekts ist die Ergebniserwartung und alles, was diese Erwartung von Behandelten erhöht. Allein weil StudienteilnehmerInnen beobachtet werden, eine besondere Aufmerksamkeit erhalten und von motivierten Ärzten betreut werden, die von der Behandlung überzeugt sind, kann es zu einer höheren Erwartung an den therapeutischen Nutzen und einer Beeinflussung der Ergebnisse kommen.
Gender Affirmative Treatment of Gender Dysphoria in Youth: A Perfect Storm Environment for the Placebo Effect, A. Clayton, 14.11.2022
The placebo effect in the treatment of gender dysphoria – An understudied phenomenon, 19.02.2023
Pubertätsblocker- und Hormon-Behandlung vs. Placebo
Am 15.12.2022 wurde ein Fachreferat veröffentlicht, das die Literatur über die Behandlung von Genderdysphorie ergänzt, indem es Daten aus vergleichbaren Studien über die psychische Gesundheit von Teenagern verwendet, um zu beurteilen, ob Pubertätsblocker und Hormonbehandlungen besser als Placebos geeignet sind, den Leidensdruck zu lindern.
„Analysis of current research demonstrates that gender medications, in the form of puberty blockers and hormone treatment, are not any better than taking a placebo in positively affecting teenagers’ mental health. The limited available data suggests they may be worse.”
Gender-questioning teenagers: puberty blockers and hormone treatment vs placebo, M. Gosling, 15.12.2022
Verwechslung von Placebo-Effekten mit Behandlungseffekten
Das ist die These von Alison Clayton:
„A medical profession that does little to distinguish placebo effects from specific treatment effects risks becoming little different from pseudoscience and the quackery that dominated medicine of past times, with likely resulting decline in public trust and deterioration in patient outcomes."
Zudem wurde das gender-affirmative Behandlungsmodell ungewöhnlich stark gefördert durch:
- Übertreibung des Nutzens und Nichtanerkennung der Risiken:
- Häufig wird von Evidenz gesprochen, die aber häufig gar nicht untersucht oder minderwertig belegt ist oder letztlich lediglich auf Expertenmeinungen beruhen. Risiken sind den Behandlern teilweise nicht bekannt oder werden verschwiegen.
- Übermäßig negative Darstellung von Alternativen: Alle Alternativen wurden herabgewürdigt, als veraltet oder unwirksam bezeichnet, Psychotherapie gerne pauschal als „Konversionstherapie” stigmatisiert.
- Überzeichnetes Suizidrisiko: Eltern wurden damit unter Druck gesetzt und eingeschüchtert, die Identifikation ihres Kindes zu akzeptieren und gleichzeitig die medizinischen Behandlungen, von denen behauptet wurde, dass sie das Risiko senken würden.
- Darstellung als „Bürgerrecht“: Medizinische Behandlungen wurden als Bürgerrecht verkauft, „gender-affirmative” Anbieter als ethisch und unerschrockene Dienstleister.
- Stigmatisierung anderer Ansätze: Die gender-affirmativen Behandlungen wurden als einzige Option angeboten und alle, die die invasiven Vorgehensweisen ablehnen, wurden als „antitrans“ stigmatisiert.
- Konzertierte Werbemaßnahmen: medizinische Gesellschaften, Universitäten, Regierungsbehörden, Kliniker und Aktivisten wurden systematisch dazu gebracht, gender-affirmative Behandlungen zu fördern.
- Voreingenommene Forschung: Gender-affirmative Versorger machten Beobachtungsstudien, mit denen sie ihre bereits bestehende Überzeugung bestätigen wollten. In der Regel waren es kurzfristige, unkontrollierte Studien, die auf Selbstauskünften der Behandelten beruhten, die aber am ehesten Placebo-Effekte erfassten. Mit den Ergebnissen dieser qualitativ minderwertigen Studien sollte dann die gender-affirmative Behandlung legitimiert und zementiert werden.
- Feindseligkeit gegenüber Bedenkenträgern: Alle, die Vorsicht forderten, wurden deswegen als „transfeindlich“ angegriffen, auch auf Soziale Media und über Online-Kampagnen.