Placeboeffekte bei GAT

5763308 RetoScheiwiller pixabayAlison Clayton von der University of Melbourne wirft die Frage auf, inwieweit es durch den genderaffirmativen Behandlungsansatz (GAT), der neben psychosozialer Versorgung auch hormonelle und chirurgische Eingriffe bei Genderdysphorie umfasst, Placebo (günstige) und Nocebo (ungünstige)-Effekte gibt. Bei Placeboeffekten geht es darum, dass der Behandlungskontext Reaktionen im Gehirn hervorruft, die nicht auf die spezielle Intervention selbst zurückzuführen sind.

The therapeutic ritual, the encounter between a sick person and a clinician, is a powerful psychosocial event. Clinicians, particularly physicians, are our society’s designated healers and their prestige, status, and authority help engender patients’ trust and expectations of relief from suffering, (Benedetti, 2021a).

Ein Hauptmechanismus des Placeboeffektes ist die Ergebniserwartung und alles, das diese Erwartung von Behandelten erhöht. Allein weil StudienteilnehmerInnen beobachtet werden, eine besondere Aufmerksamkeit erhalten und von motivierten Ärzten betreut werden, die von der Behandlung überzeugt sind, kann es zu einer höheren Erwartung an den therapeutischen Nutzen und eine Beeinflussung der Ergebnisse kommen.

Gender Affirmative Treatment of Gender Dysphoria in Youth: A Perfect Storm Environment for the Placebo Effect, A. Clayton, 14.11.2022

The placebo effect in the treatment of gender dysphoria - An understudied phenomenon, 19.02.2023


Pubertätsblocker- und Hormon-Behandlung vs. Placebo

Am 15.12.2022 wurde ein Fachreferat veröffentlicht, das die Literatur über die Behandlung von Genderdysphorie ergänzt, indem es Daten aus vergleichbaren Studien über die psychische Gesundheit von Teenagern verwendet, um zu beurteilen, ob Pubertätsblocker und Hormonbehandlungen besser als Placebos geeignet sind, den Leidensdruck zu lindern.

„Analysis of current research demonstrates that gender medications, in the form of puberty blockers and hormone treatment, are not any better than taking a placebo in positively affecting teenagers’ mental health. The limited available data suggests they may be worse.”

Gender-questioning teenagers: puberty blockers and hormone treatment vs placebo, M. Gosling, 15.12.2022