Australien - Sicherheitsbedenken beim genderbestätigenden Ansatz
Dr. Jillian Spencer, Kinder- und Jugendpsychiaterin (Queensland), hielt am 06.08.2023 in Brisbane einen Vortrag über ihre Sicherheitsbedenken gegen den medizinalisierten „genderbestätigenden" Ansatz zur Behandlung von Minderjährigen mit Genderdysphorie.
Sie sieht die schwierige Situation für Eltern, die Hilfe für ihre GD-Teenager suchen, aber verhindern wollen, dass sie durch eine medizinische Transition Schaden erleiden. Ihre Warnung an Eltern lautet:
„Parents, please carefully screen the mental health clinicians that you allow to engage with your child. It is wise for you to meet the clinician before any appointment with your child to check that you are comfortable with the approach they will take.”
Spencer plädiert für eine unabhängige bundesweite Untersuchung der Behandlungen von Jugendlichen mit Genderdysphorie in Australien. Sie schlägt vor, den Ansatz zur Unterstützung von Kindern mit Genderdysphorie zu ändern. Alle Erwachsenen, vor allem aber Lehrer und Angehörige der Gesundheitsberufe, müssten mit einer Stimme sprechen und den Betroffenen sagen:
“We understand that you’re feeling really upset and uncomfortable in your body. We will do everything we can to support you through this. But the risks and long-term consequences of transition are so serious that we can’t just assume that transition is the right way forward. Because of this, we are going to continue to use your birth name and pronouns. We will work with you to understand what you are going through and look at all the ways we can help you to feel better.”
Watch out! Too many parents are blindsided by risky gender medicine, B. Lane, 18.08.2023
Chief psychiatrist backs independent review of gender medicine, B. Lane, 29.09.2023
Dürfen Hausärzte Pubertätsblockern und Hormone verschreiben?
Die Modalitäten, ob und unter welchen Voraussetzungen auch Hausärzte in Australien medizinische Behandlungen mit Pubertätsblocker und Hormonen durchführen dürfen bzw. wann sie diesbezüglich versichert sind, wird heftig diskutiert.
Flying blind, B. Lane, 04.12.2023
Gender-Kliniken überfordert - Eltern zutiefst verzweifelt
Patrik Parkinson, emeritierter Juraprofessor, beschreibt die aktuelle Lage für ROGD-Teens und Twens in Australien aus seiner Sicht. Er verweist auf den Richtungswechsel der Länder Schweden, Finnland, Norwegen und England und möchte den Schutz von Minderjährigen in Australien gesetzlich verankert sehen, da zurzeit die Gender-Kliniken bei Minderjährigen überfordert und viele Eltern zutiefst verzweifelt seien.
Why ‘gender affirming’ care is destroying our most vulnerable kids, the australien, Patrick Parkinson, 01.06.2023
Turnaround in Australien?
Das Royal Australian and New Zealand College of Psychiatrists betonte bereits 2021 in einer neuen Stellungnahme die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen mit Genderdysphorie. Es sei wichtig, den psychologischen Zustand und den Kontext für die Genderdysphorie zu erforschen, um die am besten geeignete Behandlung zu finden.
“There may be other reasons for doing it and we need to look for those, identify them and treat them. This needs to be done before initiating hormones and changing the whole physical nature of the child,” ... “A cautious psychotherapy-first approach makes sense. If we can do that with adolescents then we will take a big step in the right direction,”
sagte Philip Morris, Präsident der National Association of Practising Psychiatrists in Australien. Es gäbe Bedenken, dass ein Teil der Transgender-Identifizierung auf soziale Ansteckung zurückzuführen ist. Außerdem wird die wachsende Zahl von Detransitionierten bestätigt. und auf den Mangel an Evidenz zur GD-Behandlung bei Kindern und Jungen Menschen hingewiesen.
Psychiatrists Shift Stance on Gender Dysphoria, Recommend Therapy,
“This [has moved from]…a topic that could previously not be talked about freely to one that we can discuss more openly now. This is a big improvement. Previously, everyone thought it was all settled but it’s not, certainly not from a medical angle,”
so Morris. Gleichzeitig prophezeit er, dass es zu einem Kompromiss kommen wird:
“In the end, some cases will be transitioned but there will be fewer than [are] transitioned at the moment,”
Zu den neuen Leitlinien in Australien, SE GM, 07.11.2021
Zeichen der Hoffnung in Australien? B. Lane, 19.05.2022
Depeschen aus Down Under: Der Zustand der Nation, GDA, 23.06.2022
Australia ignores the tragedy of Tavistock, spectator, 12.08.2022
Beyond affirmation - Australia's society for psychologists launches a gender rethink, 29.08.2022
Deeming rules - A politician takes a stand against gender medicalisation of minors, 01.03.2023
Medical insurance firm cuts back protection for doctors who face court claims over paediatric transition, Bernard Lane, 09.05.2023
Four Corners' Failure, B. Lane, 21.07.2023
Trans20
In Australien ist unter dem Titel „Trans20” eine Langzeit-Studie angelaufen. Ca. 600 Kinder und Jugendliche, die zwischen Februar 2017 und Februar 2020 erstmals im Royal Children's Hospital Gender Service (RCHGS) behandelt wurden, nehmen daran teil. Die Studiendauer beträgt bis zu 20 Jahre. Sie soll helfen, die demografischen und klinischen Merkmale dieser Patienten zu verstehen, den natürlichen Verlauf der Gendervielfalt im Kindesalter zu dokumentieren und die langfristigen Ergebnisse derjenigen zu untersuchen, die Interventionen erhalten. Das Studien-Design kann nachgelesen werden unter:
What are the health outcomes of trans and gender diverse young people in Australia? Study protocol for the Trans20 longitudinal cohort study, Tollit, Pang. u.a., 2019
Zur „Informierten Zustimmung" in Australien
Alison Clayton vergleicht 2 kürzlich veröffentlichte Empfehlungen zur informierten Zustimmung bei Genderdysphorie. Die eine Empfehlung ist die oben besprochene von Levine u. a. wird vergleichen mit der derzeitigen Praxis der informierten Zustimmung für Jugendliche mit GD auf Basis der "Informed consent Standards of Care" (AusPATH, 2022).
Commentary on Levine et al.: A Tale of Two Informed Consent Processes, A. Clayton, 09.05.2022
Informierte Einwilligung bei Genderdysphorie - es ist kompliziert
Red flags
Bernard Lane berichtet aus Australien, dass es aufgrund von gerichtlichen Auseinandersetzungen (z. B. J. Langadinos vs. psychiatrist Dr Patrick Toohey) zwei „rote Fahnen" gibt:
- Eine große Arzthaftungsversicherung kürzt ihre Deckung für die Gender-Medizin für Jugendliche
- Belle Lane, Anwältin für Familienrecht, warnt in einem Dossier für FamilienrichterInnen die Justiz vor den Risiken des „genderbestätigenden" Behandlungsansatzes
Risky business, 01.06.2023
Australia's judges are urged to rethink their affirmation of gender medicin, 20.05.2023