Aus der Vergangenheit lernen?

Lisa Marchiano erläutert, welche Parallelen bzw. Analogien sie zwischen dem Trend zur Transidentifizierung von Jugendlichen heute und dem erfundenen Phänomen der ‚verdrängten Erinnerung‘ bzw. ‚false Memory‘ in den 90er Jahren sieht.

Using recovered memory therapy, clinicians unwittingly participated in creating false memories of horrific abuse that in some cases permanently sundered relationships between parents and adult children and sent innocent people to jail for decades. Most importantly, this treatment also harmed the patients it was meant to help.

Damals waren es Erwachsene, die mit relativ normalen Problemen eine Psychotherapie begannen, in der ein(e) TherapeutIn ihnen suggerierte, dass die wahre Ursache ihrer Probleme Missbrauch, Inzest oder satanische Rituale in der Kindheit sein müsste, woran sie sich nicht erinnern könnten. Durch die Autorität bzw. Suggestion der TherapeutInnen/ÄrztInnen kamen es meistens zu ‚wiederentdeckten Erinnerungen‘, die aber zumeist eine Erfindung einer ‚alternativen Vergangenheit‘ waren. Väter wurden beispielsweise der Übergriffigkeit oder sogar Vergewaltigung beschuldigt, Müttern die Schuld von Mitwissen und Versagen bei Schutzmaßnahmen gegeben. Beziehungen und Familien zerbrachen daran.

Jugendliche und junge Erwachsene kommen heute unvermeidbar mit Fragen nach (vom biologischen Geschlecht) abweichenden Identitäten in Berührung. Einige vulnerable Jugendliche infizieren sich (erst in der Pubertät) mit der Gender-Ideologie und glauben schließlich manifest, dass sie das andere Geschlecht oder kein Geschlecht sind.

„As is the case with recovered memories, the ‚discovery‘ on the part of a young person that they are trans brings about a reevaluation of their prior life that validates their diagnosis, altering their sense of identity and personal biography.”

Der Glaube, eigentlich ein anderes oder kein Geschlecht/Gender zu sein, kann zur Zwangsvorstellung werden. Transidentifizierte Teenager sind oft besessen von ihrem Aussehen und davon ‚zu passen", sie reagieren übermäßig empfindlich auf ‚Misgendering‘ und sog. Deadnaming.

Sowohl beim Phänomen der ‚false memories‘ als auch dem Trans-Trend spielten und spielen die Medien eine große Rolle, insbesondere durch die unkritische Darstellung des jeweiligen Trends. Heute steht allerdings das Internet als einflussnehmendes Medium zur schnellen und weiten Verbreitung von Ideen und Informationen im Vordergrund. Hinzu kommen bei Trans* Einflüsse durch ‚die Gesellschaft‘ und reale Gleichaltrige.

„Because both movements rely on self-diagnosis, they are impervious to contradictory evidence. In both the recovered memory and transgender child trend, someone’s subjective experience of him or herself trumps other claims, even without evidence.”

Doomed to Repeat: Gender Ideology and the Repressed Memory Movement - How bad science and good intentions can ruin people's lives, Lisa Marchiano, 07.12.2022