Der Affirmation-Only-Trend für GD-Teens & Twens wird beschleunigt

WikimediaCommons Axel HindemithParallel zur Begrenzung der Pubertätsblockade in England auf klinische Studien (s. u.) werden in Deutschland verstärkt Anstrengungen unternommen, möglichst viele Teenager, die ihr Gender/Geschlecht infrage stellen, immer früher und schneller auf die Schiene der medizinischen Transition zu routen. Der G-BA fördert dazu mit 5 Mio. € ein digitales Infastruktur-Projekt, an dem u. a. die Universitätskliniken in Münster und Hamburg, die Charité in Berlin, 2 Kliniken kirchliche Träger: KEM Essen und AGAPLESION Frankfurt beteiligt sind, sowie die gesetzlichen Krankenkassen TK und Barmer, Ansprech­partnerin ist die Endokrinologin Prof. Dr. Annette Richter-Unruh (UK Ulm):

EMPOWER-TRANS* – Entwicklung und Implementierung innovativer, digitaler Informations- und Schulungskonzepte für Kinder und Jugendliche mit Geschlechtsinkongruenz/Geschlechtsdysphorie (GI/GD) und ihre Familien

Viele der Verantwortlichen im Gesundheitssystem haben anscheinend noch nicht einmal ansatzweise verstanden, worum es geht und verdrehen die Überlegungen zum Schutz von Minderjährigen in geradezu erschreckender Art und Weise. Anna Kröning von der WELT hat den GKV Spitzenverband und das BMG zur pubertätsblockierenden Behandlung befragt. Deren Sprecher strapazieren vor allem das Argument der „Therapiefreiheit", das die mangelhafte Evidenz, die Probleme mit der Einwilligungsfähigkeit und die Drastik der Behandlungsfolgen überstrahlen soll.

Die „Unzweckmäßigkeit” der hormonellen Behandlung bei Genderdysphorie zum Zwecke der Unterdrückung der körperlichen Entwicklung während der natürlichen Pubertät sei noch nicht ausreichend nachgewiesen. Solange sei der Off-Label-Use im Rahmen der „Therapiefreiheit” nach vorheriger Aufklärung nicht nur rechtens, sondern im Sinne der „körperlichen und seelischen Gesundheit der Kinder und Jugendlichen". Medizin-ethische Überlegungen angesichts der drastischen irreversiblen Behandlungsfolgen werden offensichtlich verdrängt oder sind nicht der Rede wert.

Nach Verbot in Großbritannien – Deutschland hält an Pubertätsblockern fest, A. Kröning, WELT, 16.03.2024

Quacksalberei, Medizin oder was?

In einem Leitartikel findet es die TIMES richtig, dass der Nationale Gesundheitsdienst in England die routinemäßige Verschreibung von Pubertätsblockern gestoppt hat, weil der Nutzen nicht hinreichend nachgewiesen wurde, während die möglichen Schäden beunruhigen. Belegt ist, dass nahezu alle Teenager, die Pubertätsblocker erhalten, zu gegengeschlechtlichen Hormonen übergehen, was mit großer Sicherheit eine transsexuelle Entwicklung manifestiert.

This was a startling example of medical arrogance. Little was known about the effect of blockers — used also in chemical castration — on developing young bodies. It is now accepted that they affect bone density and, potentially, cognitive development. At the very least, this little-understood chemical cosh separates teenagers from their peers. Patients are frozen in time as their friends develop. Those lost years cannot be regained. And, far from being a pause, blockers tend to presage chemical and ­surgical procedures that are irreversible.

The Times schreibt sogar: Die Verwendung von Hormonen im Off-Label-Use zur Verhinderung der körperlichen Entwicklung von Jugendlichen, die ihr Geschlecht infrage stellen,

„despite an absence of sound scientific understanding of the long-term effects, is a medical scandal of the first order, a reckless exercise in 21st-century quackery.”

The Times view on treating gender with drugs: Quack Medicine, Times Leading article, 13.03.2024

In 50 years, chemically freezing the puberty of healthy children with troubled minds will be regarded with the same horrified fascination as lobotomies — which, never forget, won the Portuguese neurologist Antonio Egas Moniz the 1949 Nobel prize.

One day, we’ll look back on era of puberty blockers with horror, J. Turner, The Times, 13.03.2024

Der australische Journalist Bernard Lane, der seit vielen Jahren über internationale Trends bei der Transitions-Behandlung berichtet, nennt die Praxis der Gender-Medizin in The Australian

a hybrid of identity politics and medical technology,"

die in Australien wohl noch extremer sei als in England.

Gender medical experiment is hurting our kids, The Australian, B. Lane, 16.03.2024

Michael Biggs, Soziologie-Professor in Oxford, war maßgeblich an der Aufdeckung wichtiger Informationen beteiligt, die zum unabhängigen Cass Review über GIDS am Tavistock Institute und schließlich auch zum U-Turn bei der Behandlung mit Pubertätsblockern in England führten. Er hat die akademische Freiheit als Wissenschaftler unter Hinnahme einiger persönlicher Nachteile genutzt, um zu erforschen, was an der medizinischen Transition von Teenagern seriös ist und was nicht.

How I took on the puberty blocker orthodoxy – and won, M. Biggs, 17.03.2024

Wie Michael Biggs auf Pubertätsblocker kam

Auch die Professoren Carl Heneghan und Tom Jefferson haben sich um die Evidenz von Hormonen für Minderjährige gekümmert. Schon 2019 warnten sie im BMJ, sie schrieben u. a.:

We are also ignorant of the long-term safety profiles of the different GAH regimens. The current evidence base does not support informed decision-making and safe practice in children.

Reviewing the evidence for puberty blockers in children - 5 years on, Heneghan, Jefferson, 18.03.2024

Es geht um Mehr - Pubertätsblockierung ist der Auftakt der medizinischen Transition

Bekannterweise arrangierten sich früher Jugendliche im Laufe der Pubertät mehrheitlich mit ihrem biologischen Geschlecht bzw. hatten ihr Coming-out als Homosexuelle. Seit Teenager routinemäßig Pubertätsblocker bekommen, wechseln nahezu 100 % zu gegengeschlechtlichen Hormonen. Damit sind alle drastischen Risiken wie Infertilität, Anorgasmie, sexuelle Funktionsstörungen, Atrophie der Geschlechtsorgane, Probleme mit der Knochendichte, etc. vorprogrammiert.

Mit Pubertätsblockern und gegengeschlechtlichen Hormonen werden transidentifizierte Minderjährige weltweit im Off-Label-Use (d. h. ohne Zulassung der für Arzneimittel zuständigen Behörden) behandelt.

 

 

Es ist nicht nachvollziehbar, wie vor diesem Hintergrund informierte Einwilligungen zustande kommen können von Teens & Twens, die sich in einer psychischen Notlage befinden. Zudem geht es um Fragen, die erst in der Zukunft für die Betroffenen relevant werden und im Teenageralter noch gar nicht mit Sicherheit entschieden werden können.

„WPATH's internal communications recognize what common sense and real science show everyone: kids lack the capacity to fully understand these life-changing interventions on their bodies and therefore cannot consent to them.

Informed consent is a fiction in the gender industry."

Gender Medicine Needs To Stop Treating Young Patients Like Guinea Pigs, Newsweek, 14.03.2024