SBGG: Biologisches Geschlecht nicht durch Genderidentität ersetzen

AdobeStock 507798268 Gerhard Schurz, Philosophieprofessor an der Uni Düsseldorf, ist der Meinung, dass das geplante Selbstbestimmungsgesetz Bürgerinnen und Bürgern „legale Fiktionen" aufdrängt, deren Übernahme erzwungen werden soll. Die Leugnung der Fiktion aufgrund z. B. der Wahrnehmung von biologischen Männern als Männer, wird mit Sanktionen geahndet, eine hochproblematische Angelegenheit.

"Die Bedenken gegen die Transgenderideen sind mannigfach. Zunächst stehen sie im Widerspruch zu geschlechtsbezogenen Emanzipationsbewegungen wie dem Feminismus oder der Homosexuellenbewegung. Die Zielvorstellung dieser Bewegungen war es, dass sich freie Menschen von den überkommenen stereotypen Geschlechterrollen emanzipieren sollten. Als Frauen begannen, sich wie Männer zu kleiden, dachte keine von ihnen daran, ihrer Geschlechtsidentität amtlich ändern zu lassen."

Schurz geht auf Spannungsfelder wie Medizin und Sport ein. Er spricht das Phänomen an, dass mittlerweile immer mehr Mädchen ihre Identifikationsprobleme während des Erwachsenwerdens zur Frau per Transidentifikation lösen wollen. Das sei emanzipatorisch betrachtet ein Rückschritt.

Abschließend plädiert Schurz  für die Beibehaltung der biologischen Geschlechtskategorie.

„Die zusammenfassende Empfehlung lautet: Das biologische Geschlecht sollte als allgemeine und amtlich erfasste Personalkategorie beibehalten werden, mit den biologischen Geschlechtsmerkmalen weiblich und männlich sowie einer dritten Kategorie für diagnostizierte Fälle biologischer Intersexualität. Zusätzlich sollte es einen optionalen Gendereintrag geben, in dem Transpersonen und andere ein vom biologischen Geschlecht abweichendes selbstgewähltes Gendermerkmal anführen können."

Warum die Vorstellungen der Transgenderbewegung der Realität widersprechen, Schurz, WELT, 27.09.2023


Links

Spannungsfeld Selbstbestimmung vs. Schutz von Teens&Twens

Self-ID für Jugendliche