Trans* - und wenn ja wie viele?Zahlen Statistik

Bekanntermaßen gibt es für Deutschland kaum statistische Daten, die Transition, Transitionsbehandlung, Genderdysphorie, Genderinkongruenz betreffen. Neu sind die am 16.11.2021 veröffentlichten Zahlen zu geschlechts­an­gleichen­den Operationen von statista, deren Datenquelle mit 'Statistisches Bundesamt' angegeben ist.

Zahlen zu geschlechtsangleichenden Operationen, statista, 16.11.2021

Die Zahlen sind (mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020) steigend. Meistens wird zwischen dem 20. und dem 30. Lebensjahr medizinisch transitioniert. Aus der Darstellung von Statista lassen sich leider die Zahlen für den Alterszeitraum 18-25 Jahre nicht genau ablesen. 18-25 ist das Alter, das vielen Eltern am meisten Sorgen macht.

Jugendliche

Seit ca. 2007 (etwa parallel zur Einführung des iPhones) registrieren Experten international und auch in Deutschland, eine stark steigende Anzahl von Jugendlichen, insbesondere biologische Mädchen, die zu Beginn der Pubertät bzw. in der Adoleszenz Identitäts-Probleme artikulieren und Behandlung suchten, z. B. 

London: GIDS UK GID services

Cass Review - Langfassung   Februar 2022,  Zahlen zu den Überweisungen 2010-21 S. 33 und Geschlechterverhältnis bei Kindern und bei Jugendlichen, GIDS, 2009-16, S. 34.

München: Wir erleben einen enormen Zulauf an Jugendlichen, die ihr Geschlecht wechseln wollen

Charité, rbb, 01.02.2020

Frankfurt: Der Jugendpsychiater B. Meyenburg sagte (Spiegel 18.02.2022), dass auf 1 biologischen Jungen mittlerweile bis zu 20 biologische Mädchen kämen, die sich eine Behandlung wegen Genderdysphorie wünschten, s. seine Studie zur Sex-Ratio.

Hamburg, Spezialsprechstunde für Jugendliche mit GD: Von einer Stichprobe von 114 Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 18 Jahren waren im Zeitraum 2020/2021

  • bei der Geburt registriert ♀ : 88 % und ♂ : 12 %,
  • hatten knapp 2/3 neben der GD-Diagnose mindestens eine weitere psychiatrische Diagnose nach ICD-10,
  • identifizierten sich 83 % mit einem binären Geschlecht und 17 % als nichtbinär oder hinterfragten ihre Geschlechtsidentität noch.

Wie veränderbar ist das Geschlechtserleben von binär vs. nichtbinär identifizierten transgeschlechtlichen Jugendlichen ..., Herrmann, Fahrenkrug, u. a., 10.11.2023

Schweden:

„Der in den letzten zehn Jahren zu beobachtende Anstieg betrifft vor allem Kinder und junge Erwachsene und insbesondere diejenigen, die bei der Geburt als Mädchen registriert wurden. Die Anzahl neuer Fälle von diagnostizierter Geschlechtsdysphorie bei Menschen mit einem registrierten Geschlecht Mädchen im Alter von 13 bis 17 Jahren ist seit 2008 um fast 1.500 Prozent gestiegen."

GD-Diagnosen in Schweden um 1.500 % angestiegen, The Guardian, 22.02.2020

Junge Erwachsene

Es gibt einige interessante Eckwerte über junge Erwachsene aus 2 Befragungsstudien von Detransitionierten weltweit. (F - geborene Frauen, M - geborene Männer)

1. Studie von E. Vandenbussche, veröffentlicht 2021, der Erhebungszeitraum war Ende 2019, 52 % der Befragten waren aus den USA, 32 % aus Europa, 92 % waren Frauen. Das Durchschnittsalter der Befragten war 25 Jahre. Ergebnisse u. a.:

  • Beginn der sozialen Transition bei knapp 17,96 Jahren (17,42 bei F, 23,63 bei M)
  • Beginn der medizinischen Transition bei 20,70 Jahren (20,09 bei F, 26,19 bei M)
  • Beginn der Detransition bei 22,88 Jahren (22,2 bei F, 30,00 bei M)
  • Die Dauer der sozialen und medizinischen Transition betrug 4,71 Jahre (4,55 bei F, 6,37 bei M).

2. Studie von L. Littman, 2021 veröffentlicht, die Erhebung war von 15.12.2016 -30.04.2017, 66 % der Teilnehmenden waren aus den USA, 69 % waren Frauen, das Durchschnittsalter bei der Befragung war 29,2 Jahre, bei den Frauen 25,8 Jahre. Ergebnisse u. a.:

  • Beginn der medizinischen Transition: 21,9 Jahre (20,0 bei F, 26,0 bei M)
  • Beginn der Detransition mit 26,4 Jahren (23,6 bei F, 32,7 bei M)
  • Die Dauer der Transitionsphase betrug 3,9 Jahre (3,2 bei F, 5,4 bei M).

Deutschland · Weitere Zahlen

Laut des Bundes-Klink-Atlas wurden 2022 (ohne Privatkliniken) stationär über 4.000 Behandlungen aufgrund der Diagnose F64 'Störung der Geschlechtsidentität' durchgeführt. Die Zahlen von 2022 des Bundes-Klink-Atlas zu F64.0 Behandlungen zeigen folgende Spitzenreiter:

  • 992 - Transgenderzentrum Dr. Lubos Kliniken München (Bogenhausen u. Pasing)
  • 580 - KH Reinbek bei HH
  • 357 - Ev. Elisabeth Klinik Berlin
  • 292 - Uniklinik HH-Eppendorf (UKE)
  • 279 - FNK Düsseldorf-Kaiserswerth
  • 267 - Rotkreuzklinikum München
  • 264 - Urologische Klinik München-Planegg
  • 210 - KEM - Ev. Kliniken Essen-Mitte
  • 180 - Sana Klinik Düsseldorf-Gerresheim
  • 134 - AGAPLESION Ffm Diakonie

Durch Presseartikel ist bekannt, dass beispielsweise eine Endokrinologin mehrere hundert Kinder und Jugendliche wegen Genderdysphorie in Behandlung hat:

WELT, 28.01.2020 und   FAZ, 07.09.2019

Zwischen 2018 und 2022 sind in Hessen 718 Genitalumwandlungs-Operationen wegen Transsexualität (F64) durchgeführt worden, 512 davon waren FzM, 201 MzF. 3 Personen, die sich operieren ließen, waren unter 18 Jahre alt. 57 % war zwischen 18 und 29 Jahre alt.

Hunderte geschlechtsangleichende Operationen in Hessen, Dt. Ärzteblatt, 17.08.2023

Big Business

Deutschland an der Spitze - Prognose:
Der Markt für geschlechtsangleichende Operationen in Europa

Geschlechtsangleichungen bei Frauen 2008 bis 2018, statista, 2019

Mining profits from healthy bodies! This is not a civil rights issue. It’s big business, 12.02.2022


Gofundme - Zahlen

Menschen, die ihre Trans-OPs nicht selbst finanzieren können, starten u.a. Spendensammelaktionen. Auf der internationalen Fundraising-Plattform Gofundme ergibt die Suche nach den folgenden euphemistischen Begriffen für Transgender-Operationen:

  • Top Surgery: 42.197 (09.03.2022 09:00 Uhr)
  • Bottom Surgery: 19.057 (09.03.2022 09:00 Uhr)

Interessante Zahlen zu LGB&T

aus Deutschland

Angaben 2021/22 zur sexuellen Orientierung:

  • Boomer (1946-64): 97% heterosexuell, 2% homosexuell, 1% bisexuell
  • Generation X (1965-79): 95% heterosexuell, 3% homosexuell, 1% bisexuell
  • Millennials (1980-1994): 92% heterosexuell, 3% homosexuell, 3% bisexuell, 1% pansexuell
  • GenZ (1995-2012): 87% heterosexuell, 2% homosexuell, 5% bisexuell, 1% pansexuell, 1% asexuell, 1% queer, 1% andere

Wer sich in Deutschland als LGBTQI+ identifiziert statista, 13.05.2022

Verfahren nach dem Transsexuellengesetz vor deutschen Amtsgerichten von 2008-2021, BMJ, 16.11.2022 - Im Jahre 2021 waren es 3.232 Verfahren

Bemerkenswerterweise ist das Verhältnis bei Transpersonen mittleren und älterer Jahrgänge umgekehrt zu dem von Jugendlichen. Eine Auswertung der Gutachten zur Personenstandsänderung zwischen 2005 und 2019 ergab bei 40-59jährigen: Transfrauen (MzF) 74 %, Transmänner (FzM) 26 % Meyenburg u. a.12/2020.

aus Österreich

Das IMABE (Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik) zitiert Zahlen der Gesundheit Österreich BeratungsGmbH (GÖG):

„Von den 283 Personen, die 2019 wegen Geschlechter­dysphorie stationär aufgenommen wurden, waren 20 %zwischen 15 und 19 Jahre alt, 67 %der Patienten waren jünger als 30. Die Zahl der Frauen und Mädchen, die sich mit ihrem Geburtsgeschlecht nicht identifizieren können und sich deshalb einer operativen Geschlechtsumwandlung unterzogen, stieg laut GÖG massiv an. So gab es im Jahr 2010 in Österreich 9 operative Brustentfernungen (Mastektomie) aufgrund der Hauptdiagnose ICD10 F64.x („Störungen der Geschlechtsidentität“). 9 Jahre später waren es mit 130 Brustentfernungen fast 15 Mal so viele. Im Coronajahr 2020, wo viele Operationen pandemiebedingt verschoben werden mussten, gab es dennoch 105 Mastektomie-Eingriffe."

Auch Österreich verzeichnet einen signifikanten Anstieg von Transgender-Operationen, IMABE, 11.06.2022

aus Amerika

21 % der Generation Z (geb. 1997-2003) Amerikas ​​identifiziert sich laut der neuesten Gallup-Umfrage als LGBT, für die Gesamtbevölkerung sind es 7,1 %. Das sind 100 % mehr als 2012. Transgender sind innerhalb von LGBT 10%, in der Gesamtbevölkerung Amerikas 0,7 %. Der folgende Beitrag enthält auch einige Hypothesen, wie es zu diesem Anstieg gekommen ist.

The Number of LGBT-Americans is soaring. Why?, Cook, 24.02.2022

Auf Basis von C.D.C.-Gesundheitserhebungen von 2017-2020 sind 1,4 % der 13- bis 17-Jährigen und 1,3 % der 18- bis 24-Jährigen transgender, verglichen mit etwa 0,5 % aller Erwachsenen.

Report Reveals Sharp Rise in Transgender Young People in the U.S., nytimes, 10.06.2022

Understanding the Rise of Transgender Identities, Geary, D. C. 10.02.2023

Von 4.087 befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den USA berichteten 17 % über eine nachträgliche Änderung der Identität und 33 % über eine Änderung der sexuellen Orientierung:

Sociodemographic Patterns in Retrospective Sexual Orientation Identity and Attraction Change in the Sexual Orientation Fluidity in Youth Study, März 2023

Schätzung aus den USA 2019

Eine Kohortenstudie mit 48.019 Personen zwischen 2016 und 2019 ergab annähernd eine Verdreifachung der Zahl der sog. genderbestätigenden Operationen. 7,7 % (= 3.678) der Eingriffe wurden bei 12-18jährigen vorgenommen, davon waren 11 % (=405) Genital-OPs.

Bei allen Eingriffen waren es 35,1 % Genitaloperationen und 56,6 % der Eingriffe erfolgten an der Brust bzw. waren Mastektomien, 13,9 % waren Gesichts- und Schönheits-OPs.

Die meisten Eingriffe fanden bei 19-30jährigen statt. 60,5 % waren privat versichert. Es handelt sich um eine Schätzung, die die tatsächliche Anzahl der in den USA durchgeführten Eingriffe wahrscheinlich unterrepräsentiert.

National Estimates of Gender-Affirming Surgery in the US, Wright, 23.08.2023

Studie 2023

In den USA wurden digital vorhandene Daten von etwa 66 Millionen Patienten Jahren aus 49 Gesundheitseinrichtungen 2017 bis 2021 analysiert. Als Studienteilnehmer wurden Patienten im Alter von 4 bis 65 Jahren definiert, bei denen eine Störung der Genderidentität diagnostiziert wurde (International Statistical Classification of Diseases, ICD-10: F64), diese wurden mit allen Patienten im Alter von 4 bis 65 Jahren verglichen. Leider wurde nicht differenziert nach Kindern, Teens & Twens und Erwachsene über 25 Jahre. Die wichtigsten Ergebnisse:

„We found that the estimated prevalence of GD in AFABs sharply increased at the age of 11, peaked at 17–19, and then decreased below AMABs at 22. The estimated prevalence of GD in AMABs started to increase at the age of 13, peaked at 23, and then gradually decreased.”

Die absolute Zahl der Diagnosen stieg insbesondere bei Jugendlichen an, das mittlere Alter bei der GD-Diagnose sank zwischen 2017 und 2021 um 5 Jahre (von 31,49 im Jahr 2017 auf 26,27  im Jahr 2021). Es wurde festgestellt, dass Genderdysphorie nicht immer eine dauerhafte Diagnose ist.

The mean age of gender dysphoria diagnosis is decreasing, Sun u. a., BMJ, 10.05.2023

aus Finnland

Von den 2017 untersuchten finnischen Jugendlichen unter 21 Jahren geben 0,6 % an, sich mit dem anderen Geschlecht zu identifizieren, und 3,3 % geben an, sich sowohl mit Jungen als auch mit Mädchen oder mit keinem von beiden zu identifizieren oder dass sie ihr eigenes Geschlecht unterschiedlich wahrnehmen.

Gender identities in adolescent population, R. Kaltiala u. a., 01.01.2020

aus Großbritannien

Im Rahmen einer Volkszählung in England und Wales gab 0,5 % (=262.000) der Bevölkerung über 16 Jahren an, dass sich ihre Genderidentität von ihrem Geburtsgeschlecht unterscheide. 3,2 % der Bevölkerung über 16 Jahre gab eine LGB-sexuelle Orientierung an, das entspricht 1,5 Mio. Menschen

More than 250,000 people identify as trans in census, The Times, 06.01.2023

aus Dänemark

Ähnlich wie in anderen Ländern überwiegen auch in Dänemark die biologischen Mädchen, die sich wegen Genderdysphorie behandeln lassen. Im Jahr 2021 war das Verhältnis 80:20 und im Jahr 2022 70:30.

Flere børn og unge ønsker kønsskifte – lægerne er bekymrede, 30.01.2023

aus Norwegen

Von 1975 bis 1990 waren es in Norwegen ca. 4 Personen pro Jahr, die sich wegen Genderproblemen in den Kliniken gemeldet haben. In den letzten 10 Jahren ist ein Anstieg der Überweisungen von ca. 50–70 pro Jahr 2007–2010 auf 400–600 Empfehlungen pro Jahr in 2018–2021 angestiegen.

Vil ha tryggere behandling for barn som vil skifte kjønn. – Mangelfull kunnskap om risikoen, aftenposten.no, 09.03.2023

aus Belgien

Anfang 2024 wird aus Belgien berichtet, dass die Anzahl Jugendlicher (insbes. ♀), die mit Pubertätsblockern „versorgt” werden, in den letzten 3 Jahren um 60 % gestiegen ist.

Einnahme von Pubertätsblockern nimmt zu, BRF, 24.01.2024

The number of young people taking puberty blockers has increased by 60 % in 3 years, WTN, 29.01.2024

Genderdysphorie immer früher

Die Zahl der Menschen, die medizinischen Rat zur Geschlechtsidentität suchen, steigt, während ihr Durchschnittsalter sinkt.

Gender dysphoria emerging five years sooner than in 2017, telegraph, 27.07.2023


Transitionierte sterben früher

Alle Studien, die sich mit der Lebenserwartung von Transitionierten beschäftigt haben, kommen zu dem Ergebnis, dass Transitionierte weniger lange leben als die Durchschnitts-Bevölkerung.

Die Gründe sind sehr vielfältig und es kann nicht differenziert werden, inwieweit Ursachen. die sich auf den "Lebenswandel" oder die Lebensumstände beziehen in welchem Maße lebensverkürzend sind.

„Among studies that include trans people, a majority have been conducted in Europe and have found that trans people are at higher risk of mortality than their non-trans counterparts (Asscheman et al. 2011; Dhejne et al. 2011; Simonsen et al. 2016; Van Kesteren et al. 1997; Wiepjes et al. 2020)”

Trans-Personen haben im Vergleich zu Nicht-Trans-Personen eine höhere Prävalenz von HIV, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, Trans-Frauen und nicht-binäre Personen haben ein höheres Risiko für Diabetes, koronare Herzkrankheiten und Herzinfarkte als Trans-Männer. Zudem weisen Trans-Populationen erhöhte Raten von psychischen und verhaltensbezogenen Gesundheitszuständen auf (hier werden Depressionen, Substanzkonsumstörungen und Suizidgedanken genannt) und sind höheren Raten von schwerer Gewalt, Übergriffen und gewaltbedingten Verletzungen ausgesetzt, die zu einer frühen Sterblichkeit führen.

Die nachfolgend genannte amerikanische Studie ermittelte bei privat Versicherten eine um 7 Jahr kürzere Lebenserwartung von Transpersonen zu Nicht-Trans-Personen, europäische Studien ermittelten 10-25 Jahre (s. o.).

Differences in All-Cause Mortality Among Transgender and Non-Transgender People Enrolled in Private Insurance, Hughes u. a., 01.06.2022