Keine Angst vorm Spiegel - Der Weg zur Körperakzeptanz

Keine Angst vorm Spiegel600 klPsychotherapeut (VT) Stefan Brunhoeber hat sich auf das Thema "Körperdysphorische Störungen" spezialisiert. Auch wenn es sich um ein 'Selbsthilfebuch' handelt, beschreibt er sehr detailliert, worum es geht und wie Verhaltenstherapie helfen kann. Viele Eltern von genderdysphorischen Jugendlichen erleben das Phänomen der „Körperdysmorphen Störung” als Haupt- oder Teil-Problematik. Insofern ist dieses Buch durchaus interessant.

Es bietet zahlreiche Ansatzpunkte und Strategien, wie erlernt werden kann, den Körper so anzunehmen, wie er ist.

„Körperakzeptanzstörungen entstehen in über 84 % der Fälle in der Pubertät, manchmal vorher, selten später. ... Der Grund hierfür scheint zu sein, dass die Pubertät die Phase im Leben ist, in der ein Mensch die meisten und schwierigsten Entwicklungsanforderungen zu meistern hat. In dieser Lebensphase müssen die Jugendlichen beispielsweise eine eigene, unverwechselbare Identität entwickeln, sich von ihrem Elternhaus lösen, ihren reifenden Körper in ihr Selbstbild integrieren; eine eigene Sexualität, eigene Normen und Werte, eigene Zukunftsvorstellungen und berufliche Perspektiven entwickeln, neue und reifere Beziehungen zu Altersgenossen beiderlei Geschlechts aufbauen."

Auf unsere Nachfrage, warum Essstörungen als Komorbiditäten relativ ausführlich, Genderdysphorie aber in seinem Buch nicht vorkommt, vertrat Brunhoeber die "Born-that-way-Theorie". Transsexuelle würden demnach nicht von einer Verhaltenstherapie profitieren, stattdessen empfiehlt er eine rasche medizinische Transition.


Fototherapie

Es gibt einfühlsame Fotografinnen und Fotografen, die künstlerische Aktfotos von Patientinnen und Patienten mit Körperdysmorphie machen, deren Ergebnisse von den fotografierten Personen, so positiv aufgenommen werden, dass sie ihnen ermöglichen, die Realität durch die Fotos zu sehen und sich dadurch immer mehr mit ihrem Körper zu identifizieren.

Treating without transition, 01.10.2021