Kein Glück mit dem neuen Körper
„Heute sehe ich die Unversehrtheit des eigenen Körpers als höchstes Gut an, das man nicht leichtfertig riskieren sollte”, sagte Transfrau Nadine Brönimann über die Transition mit vielen Operationen sowie Langzeiterfahrung mit Hormonexperimenten und möchte jungen Menschen diese Erfahrungen weitergeben. Seit neuestem bezeichnet sich Brönimann (55 J.) - vor mehr als 25 Jahren transitioniert - als detrans.
„Ich glaube nicht, dass der Geschlechtswechsel die Lösung meiner Probleme war. Wenn ich in einer Psychotherapie gelernt hätte, mich mit mir selbst wohler zu fühlen, wahrscheinlich wäre ich dann heute noch körperlich ein Mann.”
Eigentlich wollte ich nur raus aus meiner Haut, NZZ, 16.01.2022
Die bekannteste trans Frau der Schweiz will zurück zu ihrem alten Ich, BZ, 17.08.2024
Bedauern
Nadia/Christian Brönimann zieht heute - nach 2,5 Jahrzehnten - die bittere Bilanz, dass die medizinische Anpassung des Geschlechts eine falsche Entscheidung war. Das eigentliche wahre Problem war nicht der Körper.
Trans-Community
Die Trans-Community, deren „Star” Nadia/Christian lange war, schweigt nun zur Detransition.
„Es gab keinen einzigen Kommentar, keine einzige Rückmeldung. ... Viele trans Menschen sehen mich als Verräterin. Dass ich über meinen Detransitions-Wunsch sprache, macht mich zur persona non grata. ... Die Toleranz, die nach aussen so laut gefordert wird, wird in den eigenen Reihen nicht gelebt."
Detransitionierte sind allein
Auch in der Schweiz gibt es zwar viele Angebote für Transitionswillige, aber für Detransitionierte gibt es nichts, das sie auffängt, weder medizinische noch psychologische Unterstützung.
Die Aufklärung vor einer Transition sollte ehrlicher sein
Brönimann kritisiert die schnelle und viel zu frühe Medikalisierung von Jugendlichen in der Schweiz und vielen anderen Ländern, die Folgen seien viel zu einschneidend.
„ich will, dass gerade junge Menschen ehrlich über alle möglichen Folgen einer Anpassung aufgeklärt werden und dass sie sich bewusst sind, was im schlimmsten Fall passieren kann: dass sie eines Tages erkennen müssen, dass ihre medizinische Geschlechtsangleichung nicht der richtige Weg war und ihnen nicht die erhoffte Befreiung brachte. Und dass diese Erkenntnis eine grosse Trauer in ihnen auslösen wird.”
Eingeständnis
Aber gleichzeitig gibt Nadia/Christian zu, dass sie selbst die ExpertInnen getäuscht und ihren Rat in den Wind geschlagen hat, als sie unbedingt transitionieren wollte.
„Ich schaffte es, sehr überzeugend aufzutreten. Ich wusste genau, was ich den Ärzten sagen musste, damit sie mich als Frau sahen. Es reichte ein 20 Minuten dauerndes Gespräch, und der leitende Arzt gab grünes Licht für die Abgabe von Hormonen und die darauf folgenden Operationen. Meine Hausärztin und meine Psychologin warnten mich damals beide vor einer überstürzten Anpassung: Bevor ich damit beginne, müssten zuerst andere Baustellen in meinem Leben angeschaut und aufgearbeitet werden. Ich wollte nicht auf sie hören."