The End of Gender
Ohne zu definieren, was mit den jeweiligen Begriffen gemeint ist, kann heute eigentlich kein sinnvolles Gespräch über Gender-Themen geführt werden. Im Deutschen kommt erschwerend hinzu, dass der Begriff GESCHLECHT meistens innerhalb von verschiedenen, teilweise auch konkurrierende Begriffswelten benutzt wird: zum einen ist Geschlecht(sex) naturwissenschaftlich definiert, zum anderen wird Geschlecht(gender), ein hypothetisches Konstrukt der Gender-Studies, für „sozio-kulturelle Geschlechtsaspekte“ verwendet.
The End of Gender von Debra Soh, 2020
Auch weitere Begriffe werden je nach Ausgangsposition verschieden teilweise sogar gegensätzlich verwendet, ein Beispiel:
„In sexology (the scientific study of sex and gender), when someone transitions to the opposite sex, their sexual orientation refers to whom they are attracted to when taking into consideration their birth sex. For example, a transgender woman (someone who was born male but identifies as female) who is attracted to men is considered, in sexological terms, to be gay, since her birth sex is male and is the same as the partners she’s interested in.“
Um sich intensiver mit dem Gender-Thema auseinander zu setzen, ist das Buch von D. Soh "The End of Gender" eine interessante Lektüre. Debra Soh geht es nicht primär um Begriffe, sondern um wissenschaftliche Grundlagen, Konzepte und Hypothesen zu Geschlecht und Geschlechts-Identität.
Debra Soh, Sexologin und Neurologie-Wissenschaftlerin versucht die Mythen über Sex und Identität zu entlarven, die zu vielen Diskussionen und gesellschaftlichen Veränderungen geführt haben. Sie stellt naturwissenschaftliche Erkenntnisse den theoretischen Lehren des Trans-Aktivismus gegenüber und zeigt auf, wie der Trans-Aktivismus versucht, die Wissenschaft ideologisch zu beeinflussen.
Beispiele für solche Mythen:
- Es gibt mehr als 2 Geschlechter
- Das biologische Geschlecht ist ein Spektrum
- Geschlecht, auch das biologische, ist ein soziales Konstrukt
- Sexuelle Orientierung und Gender-Identität haben einen völlig verschiedenen Fokus.
Besonders interessant ist das Kapitel zur sozialen Ansteckung bzw. Transidentifikation (ROGD) bei Teenagermädchen
Soh hinterfragt den Trend, sich als Trans* zu identifizieren, sie hinterfragt auch die für die einzelne Person schwerwiegenden Folgen, aber auch die soziale „Herabstufung" von Schwulen und Lesben, die mit der "kultischen" Transbewegung einhergeht.
Welche Begriffe und welche Rahmenbedingungen bestimmen unser Zusammenleben, unseren Alltag (wie Sport, Toilettennutzung), unsere Gesetze, unser Wohlbefinden?
Leider hat Soh Recht, wenn sie feststellt:
„Even the most mundane conversations around sex, gender and transgender issues has acquired a patina of toxicity that is now beyond absurd.“