Österreich: Rasanter Anstieg bei Transgender-OPs (Teens & Twens)

Eine Gruppe Eltern von Jugendlichen mit Genderproblemen aus Österreich hat Zahlen zu Operationen bei Teens & Twens recherchiert und schlägt Alarm:

Von 2012 bis 2021 stieg die Zahl der wegen Störungen der Geschlechtsidentität vorgenommenen Brustamputationen an jungen Mädchen und Frauen unter 25 Jahren um mehrere Tausend Prozent. 2021 betrug die Sex-Ratio 4:1, d. h. von zehn geschlechtsangleichenden Operationen an unter 25-Jährigen wurden acht bei jungen Mädchen und Frauen vorgenommen. Vermutlich sind auch in Österreich etliche Jugendliche und junge Erwachsene betroffen, deren Genderdysphorie erst in der Pubertät begonnen hat. ROGD ist ein Subtyp von Genderdysphorie, der insbesondere Mädchen in der Pubertät betrifft, die keine Vorgeschichte in der Kindheit hatten und oft die bei der Mehrzahl der Betroffenen bereits vorhandenen anderen psychischen Schwierigkeiten (Ängste, Depressionen, ADHS, Autismus, Essstörungen, emotionale Instabilität etc.) überschattet.

Stationäre Aufenthalte. Altersgruppe 15-24 Jahre. Hauptdiagnose F64 Störung der Geschlechtsidentität
  • QE060/QE080: subcutane bzw. totale Mastektomie ohne Lymphknotenentfernung (blaue Linie)
  • JL070: Neubildung/plastische Rekonstruktion von Vulva und Vagina (rote Linie)

F64 OPs 15 25jQuelle: Diagnosen- und Leistungsdokumentation des BMSGPK, GÖG-eigene Darstellung

Die österreichische Elterngruppe sieht ein Problem darin, dass von GD Betroffene bereits heute fast ausschließlich auf das affirmative Behandlungsmodell treffen, das aus folgenden Maßnahmen besteht: Affirmation der Selbstdiagnose trans*, soziale Transition, Unterbrechung der Pubertät mit unklaren Folgen, hohe Dosen gegengeschlechtlicher Hormone im Off-Label-Use, chirurgische Entfernung gesunder Körperteile, Entfernung notwendiger Teile des Hormon- und Fortpflanzungssystems, was die Fruchtbarkeit gefährdet. Der Psychotherapie kommt dabei lediglich die Funktion von Coaching bzw. Case-Management zu.

Theoretisch sind diese medizinischen Maßnahmen frei wählbar. Wenn aber Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihrer Notlage kaum andere Behandlungsschritte zur Verfügung stehen, ist es verständlich, dass sie in den invasiven Maßnahmen die Lösung ihrer Probleme suchen. Zumal sie hierbei unangenehme innere soziale Reifungsprozesse, die Gegenstand einer echten explorativen Psychotherapie wären, durch Konzentration auf äußere Veränderungen umgehen können. Allerdings steigt die Zahl der falsch-positiven Fälle weltweit stark an. Es handelt sich um Personen, die oft erst etliche Jahre nach ihrer Transition erkennen, dass es für sie aus psychischen oder gesundheitlichen Gründen der falsche Weg war. Einige dieser „Detransitionierer“ verklagen inzwischen ihre Behandler.

Gesetzesentwurf gegenläufig zum neuen Trend: Immer mehr Länder setzen auf Psychotherapie als erste Behandlungslinie für GD-Jugendliche

In etlichen Ländern findet aktuell eine „180-Grad-Kehrtwende“ zurück zu einer psychosozialen und psychotherapeutischen Behandlung für diese vulnerable Personengruppe statt. Bei dieser explorativen oder ergebnisoffenen Primärtherapie wird die medizinische Transition aufgrund ihrer Irreversibilität als „ultima ratio“ betrachtet. Allein in den letzten zwei Jahren änderten Schweden, Finnland, Großbritannien und sechs US-Bundesstaaten ihre Behandlungsrichtlinien, viele andere westliche Länder planen es (z. B. aktuell Norwegen und weitere 21 US-Bundesstaaten). Oder aber eine solche Änderung wird von den höchsten nationalen Fachgremien gefordert (Frankreich, Italien, Spanien).

Im Gegensatz dazu sollen in Österreich nach den Plänen der Grünen genau diese nicht-invasiven psychotherapeutischen Alternativen stattdessen sogar noch weiter eingeschränkt werden. Mit dem neuen Gesetzentwurf soll anscheinend signalisiert werden, dass jegliche ergebnisoffene Erforschung, worauf die Trans-Identifizierung in der Pubertät eine Reaktion sein könnte, hinter dem affirmativen Behandlungsmodell mit seiner „medizinischen Versorgung“ zurücktreten soll.

Unter der Überschrift Da läuten die Alarmglocken hat Frau Dr. Bettina Reiter, Fachärztin für Psychiatrie, Psychoanalytikerin in Wien, in ‚Die Presse‘ am 08.03.2023 einen Gastkommentar zu den Plänen der Grünen, das Konversionstherapieverbot auf die Psychotherapie bei GD auszuweiten, veröffentlicht. Sie kritisiert das Vermischen des Verbots absurder Konversionstherapien für Homosexuelle mit dem Verbot ergebnisoffener explorativer Therapien für junge Menschen mit GD-Problemen.

Anders allerdings steht die Sache bei dem ebenfalls mitgeteilten geplanten Verbot von Therapien bei ‚Geschlechtsidentität‘. Hier sollten alle Alarmglocken aller Profis aus dem medizinisch psychotherapeutischen Bereich schrill läuten. Bei dem geplanten Verbot geht es um nicht weniger als die ganz normale psychiatrisch psychotherapeutische Arbeit mit Menschen, die über eine Gender-Dysphorie klagen, seien sie nun Kinder und Jugendliche, seien sie Erwachsene.“ (Dr. Reiter)

Im folgenden Beitrag wird ausführlich erklärt, wie Psychotherapie von Aktivisten als Konversionstherapie diffamiert wird, um den Affirmation-Only-Trend weiter voranzutreiben:

Saving Psychotherapy from Conversion Therapy Bans, 28.02.2023

Weiterführende Links

ROGD

ROGD-Studie

Rapid Onset Gender Dysphoria: Parent Reports on 1655 Possible Cases, 29.03.2023

Detransition – Zahlen

Immer mehr Detransitionierte klagen

Buchrezension: Hannah Barnes - Time to Think, EGGOE.at, 08.03.2023